Welterschöpfungstag 2017

Leben auf Pump!

Vom Jahresbeginn bis zum 2. August hat sich die Menschheit bereits soviel von der Erde genommen, wie diese im ganzen Jahr an natürlichen Ressourcen erneuern und an Treibhausgasen aufnehmen kann.

Das bedeutet: Mit unserer Lebens- und Wirtschaftsweise leben wir von der Substanz und betreiben Raubbau an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Lebewesen. Dabei benötigen wir gerade Wälder und Meere dringend zur Aufnahme des Hauptklimagases CO2. Doch auch deren Aufnahmekapazität ist mit dem Welterschöpfungstag aufgebraucht!

Zwar nur ein rechnerischer Tag, den das Global Footprint Network jedes Jahr ermittelt – jedoch liegt dieser erschreckender Weise jedes Jahr früher:

Welterschöpfungstag:

1970:

23. Dezember

1980:

03. November

1990:

13. Oktober

2000:

04. Oktober

2010:

28. August

2017:

02. August

Um den Bedarf an Wäldern, Ackerland und Fischgründen zu decken, bräuchte die Weltbevölkerung rechnerisch 1,7 Erden.

Wenn alle so leben wollten wie wir in Deutschland sogar 3,2 Erden! Den Welterschöpfungstag hätten wir dann bereits am 24. April erreicht! Dass das nicht gut gehen kann, liegt auf der Hand!

Was ist zu tun? Beispiel Energiepolitik:

Der Großteil des ökologischen Fußabdruckes in Deutschland geht mit dem hohem CO2-Ausstoß einher. Obwohl Deutschlands Fläche zu ca. einem Drittel bewaldet ist, kann der Wald nur etwa 15% der CO2-Emissionen aufnehmen. Es besteht zwar Einigkeit, dass der CO2-Ausstoß drastisch gesenkt werden muss – auch die neue NRW-Landesregierung bekennt sich in ihrem Koalitionsvertrag zu den Klimaschutzzielen des Pariser-Abkommens.

Doch ist dann weiter im Koalitionsvertrag NRW von CDU und FDP zu lesen: "Braunkohle ist unser einziger heimischer Rohstoff, der wettbewerbsfähig ist und zudem einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leistet. Wir stehen zu den vorhandenen Genehmigungen der Tagebaue im Rheinischen Braunkohlerevier!"

Dabei sollte gerade der Ausstieg aus der Braunkohle, mit dem höchsten spezifischen CO2-Ausstoß aller Energieträger, auf der Prioritätenliste ganz weit oben stehen!

Warum ist unser ökologischer Fußabdruck so groß?

Beispiel Ernährung und Landwirtschaft:

In Deutschland wird ca. die Hälfte der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Doch kommen für die Erzeugung von Agrarprodukten für die deutsche Bilanz noch weitere Flächen im Ausland hinzu: z.B. zum Anbau von Soja als Tierfutter für die Fleisch- und Milchproduktion. 80 Prozent der weltweit nutzbaren Ackerfläche wären ausschließlich für die Fleischproduktion notwendig, wenn die ganze Welt soviel Fleisch konsumieren wollte wie der EU-Durchschnitt.

Veranschaulicht wird diese Dimension zur Zeit in Rheda-Wiedenbrück!

Der Konzern Tönnies plant die Zahl der täglichen Schlachtungen von 26.000 Tieren auf über 30.000 Tiere zu erhöhen. Die Konsequenzen der Massentierhaltung sind vor Ort auf ganz vielen Ebenen zu spüren:

Schon jetzt verbraucht Tönnies so viel Wasser wie Einwohnerinnen und Einwohner sowie Betriebe in Rheda-Wiedenbrück zusammen. Das städtische Wasserwerk beliefert praktisch nur Tönnies. Für alle anderen muss der Verbrauch aus den Nachbargemeinden gedeckt werden. Laut Planfeststellungsverfahren soll mit der Erweiterung der tägliche Verbrauch um rund 1000m3 auf 6500m3 steigen. Abgesehen von den Qualen, die Tiere durch die Massentierhaltung erleiden müssen, ist der hohe Fleischkosum auch hinsichtlich des Flächen-, Energie und Wasserverbrauchs, die mit ihm einhergehen, für unsere Erde nicht länger tragbar!

Greenpeace Bielefeld Website:

Wenn Ihr mehr über die Aktivitäten von www.bielefeld.greenpeace.de

Greenpeace – auch hier in Bielefeld erfahren möchtet oder eventuell auch bei Projekten aktiv werden wollt, könnt Ihr gern an jedem ersten Donnerstag im Monat ab 19:00 Uhr bei unserem Interessierten-Treff im Umweltzentrum vorbei kommen.

August-Bebel-Str. 16-18 33602 Bielefeld Telefon: 0521 - 521 515 0

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V.iS.d.P.: Fabian Drosselmeier; Greenpeace Bielefeld;

August-Bebel-Str. 16-18, 33602 Bielefeld

FEE-OWL/2017-08-02 (zuletzt geändert am 2017-08-09 16:16:58 durch KurtGramlich)

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