+ 3. Jahre Fukushima: Andacht Martin Luther Kirche, Berliner Platz 17:30 Uhr +

+ 3. Jahre Fukushima: Mahnwache am Berliner Platz 18:00 Uhr +

Kurze Ansprache durch den Sprecher der Bürgerinitiative Energiewende Gütersloh

Mein Name ist Kurt Gramlich. ich bin Sprecher der Bürgerinitiative Energiewende.
Ich begrüße Euch alle im Namen der Veranstalter. Ich werde diese am Ende meiner Rede vorstellen.

Wir wollen zuerst zwei Minuten schweigen, die Glocken der Kirche sollen uns die Ereignisse von Fukushima ins Gedächtnis rufen und der Opfer der Katastrophe gedenken lassen.

Am 11.03.2011 ist das eingetreten, was laut Experten unmöglich hätte passieren dürfen: Als unmittelbare Folge des Erdbebens und des Tsunamis in Japan kam es zu einer Reihe von katastrophalen Unfällen, zu einer Kernschmelze im AKW Fukushima Daiichi. Harrisburg 1979 – Tschernobyl 1986 – Fukushima 2011

Ohnmacht, Wut und Trauer sind unsere natürlichen Reaktionen. 

Ich meine, diese Katastrophe kann nur den Sinn haben, die Menschheit vor der nuklearen Technologie zu warnen und endgültig davon Abstand zu nehmen.
Aufgrund der großen Mengen von herausgeschleuderten radioaktiven Giftstoffen können viele Bewohner der Region nicht mehr, teils auch nie mehr, in ihre Häuser zurück. 
Was wäre bei uns in Gütersloh bei einer Katastrophe in Grohnde, 60 km östlich von uns?
Wohin sollen wir dann fliehen?
Wo stehen für uns die Notwohncontainer?
Sollen wir dann auch die Spielplätze dekontaminieren, bis zum jeweils nächsten Windstoß?
Die ersten Radionuklide Cäsium u.a. sind übers Meer bereits Kanada und Kaliforniern angekommen. Die Atomanlagen von Fukushima werden noch viele der folgenden Generationen belasten. 

Darum gehen wir auch in Europa am 3. Jahrestag auf die Straßen und fordern den sofortigen Ausstieg aus dieser unbeherrschbaren Technologie.

Gestern haben in meiner alten Heimat in Südbaden mehr als 8000 Menschen auf 8 Brücken am Oberrhein  - friedlich, freundlich und selbstbewußt gemeinsam für einen schnellen Atomausstieg in Frankreich, Deutschland und der Schweiz demonstriert. Im Mittelpunkt der Aktionen standen die gefährlichen Uralt-AKWs in Fessenheim – 30 km von Freiburg und Beznau in der Schweiz.

Auch heute sind wir nicht alleine. In über 200 Städten der Bundesrepublik finden Mahnwachen zum Gedenken an die Opfer statt.

Für uns und die Zukunft unserer Kinder fordern wir, Atomkraftwerke sofort abschalten! Wir wollen mit erneuerbaren Energien in das solare Zeitalter!

Wir fordern auch den sofortigen Ausstieg aus der Braunkohle, kein Loch in Garzweiler und auch keines in der Lausitz sind heute noch zu rechtfertigen! Auch dort droht ein sinnloser Verlust von Heimat. Die Kohlendioxid Emmissionen sind wieder angestiegen, das zerstört die Überlebenschancen der Menschen auf unserem Planeten.
Wir fordern auch den schnellsten Ausstieg aus der Steinkohle! Sie kommt z.B. mit Blut beschmiert aus Kolumbien und verpestet unsere Atemluft mit Quecksilber, Blei und Arsen – und das europaweit!
Sonne und Wind sind mehr als ausreichend vorhanden!
Und wir sagen auch gerichtet an unseren Landrat mit einem alten Werbeslogen der CDU: keine Experimente - mit Fracking!

An die Politiker/-innen: Macht Tempo mit der Energiewende! Sorgt endlich für langfristig stabile Rahmenbedingungen, damit Bürgergenossenschaften, Stadtwerke, Kommunen und Kreise die Energiewende umsetzen können. Über 40 % der regenerativen Energieanlagen sind in Bürgerhand. Es sind die Bürger, die die Energieversorgung demokratisieren und dezentralisieren wollen. 
Eon, Wattenfall und RWE haben in der Lobby des Bundestages nichts zu suchen!
Sie sind verantwortlich für eine gigantische Verschwendung:
Bei der Stromerzeugung in der Bundesrepublik entsteht noch immer eine Abwärmemenge, die den Flüssen zugemutet und mit Kühltürmen an die Umwelt abgegeben wird, die so groß ist, dass man damit alle Gebäude der Bundesrepublik beheizen könnte. Was für ein kaputtes System! Wir raten den Kommunen, verkauft Eure RWE-, EOn und Wattenfall-Aktien und investiert das Geld in Windkraft- und Solaranlagen!

Der Widerstand gegen die Atomkraft hat eine lange Tradition, ausgegangen von den Protesten gegen die Atombombenversuche, von Wyhl 1975, über Kalkar, Brokdorf, Wackersleben und Gorleben haben wir gelernt, es braucht einen langen Atem, bis Vernunft sich durchsetzt. Wir haben die Gewalt der besseren Argumente! Und es ist noch nicht zu Ende. Die Energiewende steht auf der Kippe, in Bayern wird schon wieder über die Verlängerung der Laufzeiten diskutiert. Wir werden uns deshalb gemeinsam auf der Strasse zeigen!
In allen Landes-Hauptstädten wird in zwei Wochen für die Energiewende demonstriert. Kommt am 22.3. mit nach Düsseldorf. Wir treffen uns 9:45 Uhr am Bahnhof in Gütersloh! Und haltet Euch den 10. Mai frei, kommt mit zur zentralen Demonstration in Berlin am 10.Mai!

Die Veranstalter bitte ich um ein Handzeichen, damit Ihr diese ansprechen könnt: attac Gütersloh, Bund für Umwelt und Naturschutz, Gemeinschaft für Naturschutz, Evangelischer Kirchenkreis und ev. Kirchengemeinde Gütersloh, der Initiativer fairleben Gütersloh, filasofia, Die Grünen, Die Linke, die SPD und im Namen der Bürgerinitiative Energiewende.
Thomas Schweitzer und ich wollen Euch zum Schluß noch ein Stück spielen. Danke das Ihr Anteil genommen habt!

Hinweis auf Bambi Kino Termin

Hinweis auf Veranstaltung mit Angelika Clausen

Hinweis zur Demo zur Energiewende

FEE-OWL/2014-03-10 (zuletzt geändert am 2018-02-28 17:30:58 durch KurtGramlich)