+ Das atomgespaltene Leben der Menschen von Fukushima, Herford, 19 Uhr +

Am 11. März 2015 jährt sich der Beginn der Fukushima-Katastrophe zum 4. Mal; aus diesem Anlass wird Alexander Neureuter in Herford einen Vortrag halten, zu dem wir herzlich einladen; anschliessend ist Gelegenheit zu Gespräch/Diskussion :

Samstag, d. 14. März 2015, 19 Uhr

Vortragssaal im Haus der Kirche, Hansastrasse 60, Herford

Titel und Hintergrund des Vortrags:

"Fukushima 360-o - das atomgespaltene Leben der Menschen von Fukushima"

Multimedia-Vortrag von Alexander Neureuter

Weltweit berichten die Medien kaum noch über Fukushima - nur am Jahrestag der Katastophe kommt Fukushima wieder in die Schlagzeilen. Langsam aber sicher gerät die Atomkatastrophe in Vergessenheit und es verbreitet sich der trügerische Eindruck, dass alles nur halb so schlimm war, die Situation unter Kontrolle ist und sich das Leben der betroffenen Menschen wieder weitgehend normalisiert hat. Doch ist das wirklich der Fall?·

Wie sieht es heute aus in der Region um Fukushima - vier Jahre nach der grössten Atomkatastrophe in der Geschichte der Menschheit? Wie hat die dreifache Reaktorkernschmelze den Alltag und das Leben der Menschen in Japan verändert?

Der deutsche Umwelt-Fotojournalist Alexander Neureuter, der 2011 und 2014 auch ausführlich in der evakuierten Sperrzone von Tschernobyl recherchiert hat, begibt sich auf Spurensuche. Er blickt hinter die Kulissen des medialen Schweigens und erzählt anhand von zehn unterschiedlichen Personen und ihren Schicksalen davon, welche tief greifenden und unumkehrbaren Veränderungen der Atomunfall für jeden Betroffenen gebracht hat.

Neureuter zeigt die Herausforderungen und Schwierigkeiten im alltäglichen Leben, berichtet über Verzweiflung und Hoffnung, teilt die Träume auf eine bessere Zukunft und wird Zeuge vom herausragenden Engagement einzelner Menschen, die selbstlos über sich hinauswachsen. Und er beschreibt die Skrupellosigkeit eines alteingesessenen Systems aus Ärzten, Beamten, Politikern, Medien, organisierter Kriminalität und Industrieunternehmen, für die ein einzelnes Menschenschicksal nicht sehr viel zählt.

Aus mehr als 17.000 Fotos und über 80 Interviews mit Betroffenen entstand eine aktuelle Dokumentation über das Leben in der Präfektur Fukushima und über die vielen grossen und kleinen Auswirkungen der Atomkatastrophe auf die japanische Gesellschaft.

Mit Fakten und Informationen aus erster Hand widmet sich dieser Vortrag der Frage, ab welchem Punkt die Risiken einer Technologie gesellschaftlich, wirtschaftlich und ethisch untragbar werden.

IPPNW-Gruppe Herford; Friedens- und Flüchtlingsbegleitergruppe Heford

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