+ Sa 19.01.2019, Berlin, Brandenburger Tor, 12 Uhr: Agrarwende Demonstration - Wir haben es satt! +

BUND organisiert einen Bus. Der Fahrplan bleibt wie in den vergangenen Jahren, 5.45 Uhr ab Werther ZOB, 6.10 Uhr ab Bielefeld Hbf, 6.35 Uhr ab Herford Bahnhof.

Aufruf zur Demonstration am 19. Januar 2019

Der Agrarindustrie den Geldhahn abdrehen! Für eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung, für Klimagerechtigkeit und gutes Essen!

Gutes Essen, eine klimagerechte Landwirtschaft und der Erhalt der Bauernhöfe – das steht gerade auf dem Spiel. 2019 entscheidet die Bundesregierung bei der EU-Agrarreform (GAP) maßgeblich mit, welche Landwirtschaft die EU Jahr für Jahr mit 60 Milliarden Euro unterstützt. Aktuell gilt: Wer viel Land besitzt, bekommt viel Geld. Schluss mit den Steuermilliarden an die Agrarindustrie! Der Umbau zu einer bäuerlichen und ökologischeren Landwirtschaft kann nicht mehr warten.

Bei den Verhandlungen in Brüssel muss sich die Bundesregierung an die Seite der Bäuerinnen und Bauern stellen, die Tiere artgerecht halten, insektenfreundliche Landschaften schaffen und gutes Essen herstellen. Deswegen schlagen wir – die bunte, vielfältige und lautstarke Bewegung – mit unseren Töpfen Alarm für die Agrarwende!

Für eine klimagerechte Landwirtschaft und gutes Essen!

Das Dürrejahr 2018 hat gezeigt: So geht es nicht weiter! Wir reihen uns ein in die globale Bewegung für Klimagerechtigkeit und fordern konsequenten Klimaschutz. Denn wir brauchen noch mehr bäuerliche Betriebe, die regionale und saisonale Lebensmittel erzeugen und mit lebendigen Böden helfen, das Klima zu schützen. EU-Agrargelder nur noch für umwelt- und klimaschonende Landwirtschaft!

Für viele bäuerliche Betriebe …

Wir haben Respekt für die harte Arbeit, die Bäuerinnen und Bauern jeden Tag leisten. Doch die Politik lässt die Höfe im Stich. Über 100.000 Betriebe mussten bei uns in den letzten 10 Jahren dichtmachen. Gleichzeitig reißen sich außerlandwirtschaftliche Investor*innen mit EU-Subventionen immer mehr Land unter den Nagel. Die fatalen Folgen: Höfesterben und Monokulturen, Glyphosat und Artenschwund, Megaställe und Antibiotikaresistenzen. Stoppt die Subventionen an Agrarwüsten, Tierfabriken und Großgrundbesitz!

… und ein solidarisches Europa!

In vielen europäischen Schlachthöfen und Treibhausplantagen herrschen unwürdige Arbeitsbedingungen, damit Discounter und die Exportindustrie mit Dumpingpreisen immer größere Profite machen können. Im globalen Süden zwingt die EU vielen Staaten Freihandelsverträge auf und ruiniert mit Billigexporten dann Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern. Für uns ist klar: In einem solidarischen Europa sind gerechter Handel, Menschen- und Bauernrechte nicht verhandelbar!

Essen ist politisch!

Auf dem Land und in der Stadt zeigen wir gemeinsam, dass es anders und besser geht. Immer mehr Bäuerinnen und Bauern ackern ohne Glyphosat, halten ihre Tiere artgerecht und füttern gentechnikfrei. Immer mehr Menschen machen Foodsharing, sind Teil einer Solidarischen Landwirtschaft und entscheiden sich an der Ladentheke für gutes, handwerklich erzeugtes Essen aus der Region. Wir schauen über den Tellerrand und treten gemeinsam ein für die globale Agrar- und Ernährungswende und für ein Europa ohne Ausgrenzung und Rassismus!

Wir haben die unerträgliche Klientelpolitik satt!

Agrarministerin Julia Klöckner darf sich nicht länger vor den Karren der Agrarlobby spannen lassen. Bei der EU-Agrarreform muss sie der Agrarindustrie endlich den Geldhahn zudrehen und eine Politik für Menschen, Tiere und Umwelt machen!

Wir fordern: Schluss mit dem Gießkannen-Prinzip!

Sei dabei, wenn wir dafür mit Zehntausenden im politischen Berlin demonstrieren. Wenn sich bei der weltgrößten Agrarmesse „Grüne Woche“ und dem Agrarministergipfel alles um die Zukunft von Essen und Landwirtschaft dreht, fordern wir gemeinsam den Umbau der Landwirtschaft: Wir haben Agrarindustrie satt – Essen ist politisch!

+ Sa 19.01.2019, Lingen, Bahnhof, 13 Uhr: Demonstration für die Stilllegung der Brennelemente Fabrik und des AKWs Emsland +

40 Jahre Brennelemente-Produktion sind genug - Stilllegen statt Exportieren

19. Januar 2019 Startpunkt: 13 Uhr, Bahnhof Lingen

Kundgebung mit Musik von Liedermacher Gerd Schinkel. Danach Demonstration durch die Innenstadt.

Seit 40 Jahren wird in der Lingener Brennele­mentefabrik Nuklearbrennstoff für Atom­kraft­werke in aller Welt hergestellt – z. B. für die Riss-Reaktoren Doel und Tihange in Belgien oder Uraltmeiler wie Fessenheim an der deutsch-französischen Grenze. Damit ver­bunden sind zahl­lose ge­fährliche Atom­transporte von und nach Lin­gen, quer durch das Emsland, durch Nieder­sachsen und NRW, durch die Nie­der­lande und durch andere Regionen. Da­mit muss endlich Schluss sein!· Und nicht nur die Brennelemen­tefabrik birgt in Lingen Gefahren. Uns bedro­hen die Reste des ersten AKW, das noch immer laufende AKW Lin­gen 2 ("Emsland") sowie das Cas­tor-Atommüll­lager beim AKW Lingen 2.

In der Lingener Brennelementefabrik wird bis­her ohne Lauf­zeit­begren­zung produziert. Betrieben wird die Atomanlage von der Framatome-Tochter ANF. Über den fran­zösischen Mutterkonzern von Framatome, den Energieversor­ger Électricité de France (EDF) ist der französi­sche Staat maßgeb­lich an der Lingener Brennele­mentefabrik beteiligt und für sie verantwortlich. Die Rentablität der Lingener Brennelemente-Fabrik steht seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima in Frage, aktuell wird in Frankreich anscheinend über eine (Teil-)Schließung der Lingener Brennelementefabrik nachgedacht, bzw. diese sogar als Begründung in französischen Neubau-Anträgen angeführt.

Wiederholt gab es in der Lingener Brennelementefabrik Stör­fälle, bis­her ca. 150. Am 6. Dezember 2018 hat sich mit einem Brd dort der wohl bisher schwerste Störfall ereignet. Seither gibt es alle paar Tage neue Erklärungsversuche (Brand, Explosion, Verpuffung, …). Glaubwürdige Aufklärung sieht anders aus. Es ist zu be­fürch­ten, dass der Betrieb mit weiter zuneh­mendem Alter der Anlage noch unsi­cherer wird.·

Immer wieder wurde in der Vergangenheit in Lingen und Umgebung vielfältig gegen den Betrieb der Anlage protestiert, auch gegen die Urantrans­porte und gegen den vorge­schalte­ten umweltgefährdenden Uran­abbau in Kanada, Afrika und an­derswo. Und der Pro­test reißt nicht ab. Es gibt starken Widerstand gegen weitere Exporte von Brennelementen. Wir for­dern von der zustän­digeLandesregierung in Han­nover die sofortige und dauerhafte Aufhebung der Be­triebsgenehmigung. Schon mehr als 350 Initiativen und Verbände for­dern mit der „Lingen-Resolution“ die sofortige Stilllegung der Brennelementefabrik und des laufenden AKW.

Die Folgen der Nutzung der Atomener­gie werden wir noch lange spüren müssen. In Tscherno­byl, in Fukushima, und auch im Ems­land. Der in Lingen bereits vorhandene Atommüll wird die Be­völkerung weiter belasten. Und mög­licherweise droht dem Emsland oder der Graf­schaft Bentheim der Bau eines Endlagers für hochradioaktiven Atommüll. Auf jeden Fall muss die weitere Atom­müllproduktion im AKW und in der Brennelementefabrik gestoppt werden!·

Gemeinsam rufen wir daher zur Teilnahme an der Demo in Lingen am 19. Januar 2019 auf. Für die so­fortige Stilllegung der Brennelementefabrik in Lingen, der Uranfabriken in Gronau und Almelo sowie aller AKW und Atomanlagen weltweit! Für eine umweltfreundliche und sozial gerechte Energie­gewinnung. Veranstalter der Demonstration sind der Elternverein Restrisiko Emsland & das Aktions­bündnis Münsterland gegen Atoman­lagen· Un­terstütze­rInnen: AntiAtomBonn, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf, Bun­desverband Bür­gerinitiati­ven Umweltschutz (BBU). Weitere Unter­stüt­zungserklärun­gen bitte an uaanee@web.de. (Stand: 05.01.2019)

Spenden zur Unterstützung der Pro­teste ge­gen die Brenn­elementefabrik in Lingen:·

Natur- und Um­weltschutzver­eins Gronau (NUG), Volksbank Gronau, BIC: GENO­DEM1GRN, IBAN: DE71 4016 4024 0143 1961 00. Stichwort: „BE-Fabrik Lingen“· www.lingen-demo.de www.bbu-online.de www.urantransport.de·

Telefonische Auskünfte: AKU Gronau, 02562-23125, BBU, 0228-214032.

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