+ So 10.03.2019, Gütersloh, Bogenstr. 3, Bambi Kino, 17:30 Uhr: System Error +
Veranstaltungs-Partner: Die Linke, ATTAC, BI Energiewende
Fünf Tage nach dem 200. Geburtstag von Karl Marx kommt Florian Opitz „System Error“ ins Kino, eine Dokumentation, nein, eine Abrechnung mit dem Kapitalismus, die auf erschreckende, haarsträubende Weise zeigt, welchen Illusionen viel zu viele der Menschen nachhängen, die die wirtschaftlichen Geschicke der Welt prägen.
„Wachstum ist ähnlich unabdingbar wie die Schwerkraft“ sagt gleich zu Beginn von Florian Opitz Dokumentation Markus Kerber, langjähriger Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Als solcher ist Kerber natürlich quasi qua Amt ein Verfechter von Kapitalismus, Globalisierung und all den anderen Dingen, die zwar eine ganze Weile ganz gut funktionierten und enormen Wohlstand generierten (zumindest wenn man das Glück hatte, im richtigen Land und der richtigen Schicht geboren zu werden), aber zunehmend hinterfragt werden.
Zumindest von Menschen, die nicht dem Goldenen Kalb Wachstum hinterherlaufen, die nicht so naiv sind zu glauben, dass in einem endlichen System wie unserer Erde, in der es endliche Ressourcen gibt, unendliches Wachstum geben könnte. Erschreckenderweise ist diese Logik zwar selbst den meisten Kindern nachvollziehbar zu machen, den führenden Köpfen unseres Wirtschaftssystems aber offenbar nicht.
Wie ein Mantra ziehen sich Loblieder auf das Wachstum durch Opitz Film, für das der mehrfach mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Autor und Regisseur Wissenschaftler, Hedgefondmanager, Rinderzüchter und viele andere interviewte. Grob gesagt in zwei Richtungen bewegen sich dabei die Aussagen: Wachstumsverfechter wie der oben angesprochene Kerber, Manager von Audi oder Airbus, die einem unbeirrten Fortschrittsglauben huldigen oder die gelackte Wall Street Größe Anthony Scaramucci, der ein paar Tage gar Donald Trumps Wirtschaftsberater war, lassen nichts auf den Glauben kommen, dass ständiges Wachstum der einzig mögliche und richtige Weg ist.