Leserbrief zum Thema Fahrradwege in Gütersloh

Zu dem Foto mit der Sperrung des Radweges in der NW vom 11.03.2019 gibt es einiges zu erklären.

In der Zeitung war damals zur Unfallursache zu lesen, dass Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit den abschüssigen Radweg befahren würden und es dadurch zu Unfällen komme. Die Unfallkommission beschloss, den Radweg im Einmündungsbereich der Straße Am Hüttenbrink zu sperren, wie es auf dem Foto zu sehen ist.

Schaute man sich die offizielle Unfallstatistik an, gab es Am Hüttenbrink 6 Unfälle mit Radfahrern , bei denen die Radfahrer weder die Verursacher waren, noch alle bergab fuhren. Prüfte man die nächste Einmündung 200 m weiter, die sogar stärker belastet ist (Waldstr./Sürenheider Str.), ereigneten sich in der gleichen Zeit *keine* Unfälle.

Der Unterschied und die Erklärung für die Unfallursache: Aus der Waldstr. fahren die Fahrzeuge einspurig heraus. In der Einmündung Am Hüttenbrink stellten sich jedoch die Fahrzeuge zweispurig nebeneinander auf. So nahmen sich die Fahrer in vielen Fällen gegenseitig die Sicht auf den Radweg. Das kann jeder bestätigen, der dort selbst mit einem Pkw unterwegs war. Als Radfahrer hatte man die Sorge, ob man von dem verdeckt wartenden Fahrzeugführer auch gesehen würde.

Mit der Sperrung der zweiten Spur hätte man viel Geld sparen können und die eigentliche Ursache behoben.

Man stelle sich vor, jemand ruft den Installateur, weil der Wasserhahn tropft. Der dreht den Haupthahn ab und behauptet, das Problem sei behoben.

Radwege sind Sonderwege im Straßenverkehr. Dadurch bewegen sich Radfahrer nicht im logischen Verkehrsablauf. Das erklärt das hohe Unfallrisiko auf Radwegen. Es erhöht sich besonders durch eine linksseitige Radwegführung.

Eine Förderung des Radverkehrs stellt man sich eigentlich anders vor.

Heinz Felderhoff

HeinzFelderhoff/Leserbrief/2019-03-13 (zuletzt geändert am 2019-03-13 14:07:00 durch KurtGramlich)

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