Hier wollen wir des Energiekonzept Mansergh Quartier diskutieren

Nach der mündlichen Vorstellung im Hauptausschuss gibt es folgende Fragen / Einschätzungen:

Energiekonzept Mansergh Barracks

Zusammenfassung:

Das Konzept bildet außer bei Variante 1 ein lokal CO2-freies Quartier ab (Scope 1 lt. Greenhouse Gas Protocol). Mobilität (insbesondere motorisierter Individualverkehr) könnte der CO2-Freiheit entgegen stehen, sofern keine Beschränkungen für CO2-Emissionen erlassen werden. Die Empfehlung von Variante 2 unter Ausnutzung sämtlicher PV-Potentiale und mit Batteriespeicher(!) ist aus Sicht des Klimaschutzes begrüßenswert. Eine detailliertere Betrachtung der CO2-Bilanzierung von Variante 2 und Variante 3 gemäß Greenhouse Gas Protocol ist zu empfehlen.

Die Bilanzierung von Netzstrom wirft einige Fragen auf:

  1. Verdrängungsstrom: Ist es plausibel, dass der im Sommer eingespeiste
    • PV-Strom fossile Kraftwerke verdrängt? Dies würde derzeit nicht vorhandene Speicher für den PV-Strom erfordern, deren Errichtung außerhalb des Betrachtungsrahmen liegt. Empfehlung: Bilanzierung nach Greenhouse Gas Protocol (siehe unten).
  2. Deutschlandmix: Die Annahme eines Strommix mit 70 g CO2e im Jahr 2042
    • erscheint pessimistisch. Eine lineare Entwicklung bis 2042 erscheint zudem unrealistisch, der Strommix sollte bereits zwischen 2030 und 2035 auf diesem Niveau liegen.
  3. Vorkettenemissionen: Die Bereitstellung von Netzstrom ist mit
    • zusätzlichen Emissionen verbunden, die im Deutschlandmix von 380g CO2e nicht berücksichtigt werden (Vorkette Kraftwerk, Netzverluste, Regelenergie). Diese zusätzlichen Emissionen erhöhen die CO2-Emissionen des Netzstrom um ca. 5-10% (nicht jedoch die Vergütung von eingespeistem PV-Strom!). Empfehlung: Nachkalkulation von Variante 2 und Variante 3 gemäß Greenhouse Gas Protocol unter Berücksichtigung von Vorkettenemissionen.

Bilanzierung nach Greenhouse Gas Protocol:

Beachte:

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