Sa 09.03.2024 Pflanzung eines Miyawaki-Walds
Auszug des Artikel vom HK am 13.03.2024
Zum Spaten griffen jetzt Mitglieder der Klimaplattform und zahlreiche ehrenamtliche Helfer, darunter etwa der Bürgermeister Thomas Tappe, die Vorstandsspitze der Volksbank Halle, Harald Herkströter und Dennis Blomeyer, sowie etwa 15 Schüler und Schülerinnen der Gesamtschule unter der Obhut ihrer Lehrerin Sandrine Borghini. Ein tolles Miteinander.
Zuvor hatte Susanne Schneiker-Bekel die Pflanzer eingewiesen. Sie ist Biologin, Agraringenieurin.
Mit ihrer Pflanzung am vergangenen Samstagmorgen setzte die Gemeinschaft erstmals in Halle die Anlage eines so genannten Miyawaki-Waldes in die Tat um. Er ist eher ein Wäldchen mit vielen Arten auf engem Raum und wurde benannt nach der Idee des Japaners Akira Miyawaki. Miyawaki war ein Vegetationskundler, der die Pflanzung kleiner Wäldchen mit vielen heimischen Arten propagierte.
Der Miyawaki-Wald sollte eigentlich schon im Dezember des vergangenen Jahres angepflanzt werden. Doch einsetzender Frost und lang anhaltender Regen durchkreuzten die Pläne. Erst im März zeigten sich der Himmel und die Böden aufgelockert, so dass sich die Helfer am vergangenen Samstagmorgen zu einem gemeinsamen Pflanztermin zusammenfanden.
Die Stadt hatte der Klimaplattform zuvor ein etwa 200 Quadratmeter großes, dreieckiges Areal unterhalb der Sportanlage Masch zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung übernahm die Volksbank Halle. Der Bauhof lieferte zudem ein paar Kubikmeter Blattmulch als Streumittel an.
Susanne Schneiker-Bekel wählte 25 heimische Baum- und Straucharten für die Pflanzung aus und unterteilte die Arten in 60 Hauptbaum-, 60 Nebenbaum- und 120 Straucharten. Voraussetzung dabei: Jeder Baum und jeder Strauch ist heimisch und zählt zur so genannten „potenziellen, natürlichen Vegetation“ (PNV). Unter dieser Voraussetzung ließ sie insgesamt 300 Bäume und Sträucher von einer lokalen Baumschule anliefern.
Des Weiteren arbeitete Susanne Schneiker-Bekel einen groben Pflanzplan nach dem Vorbild Miyawakis aus und teilte die Fläche nach ihren Bodenverhältnissen in feucht, mittel und trocken ein. So sollen die Bäume und Sträucher auf engem Raum die biologische Vielfalt erhöhen und zahlreichen Tierarten künftig eine Heimat bieten.
Zu den Hauptbaumarten zählt Susanne Schneiker-Bekel beispielsweise Stieleiche, Moorbirke und Schwarzerle, zu den Nebenbaumarten Traubeneiche, Kiefer und Hainbuche. Die Strauchschicht bilden unter anderem Stechpalme, Haselnuss und Kornelkirsche.
Bevor die Gruppe mit den Pflanzarbeiten begann, hatte Susanne Schneiker-Bekel einzelne Areale in ihren Umrissen markiert und für jedes Areal die entsprechenden Pflanzen zusammengestellt. Nur ein kleines Areal in der Mitte des Wäldchens blieb frei: für den Bau eines grünen Klassenzimmers. Dieses kann von der Gesamtschule genutzt werden. Die Gesamtschule wird sich auch um die Pflege des Walds kümmern.