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Revision 1 vom 2006-04-12 22:40:34
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Autor: dsl51-59
Kommentar:
Revision 2 vom 2006-04-12 22:49:34
Größe: 8759
Autor: dsl51-59
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1. Allgemeines

          o Systemumgebung
            gegeben ist das folgende System:
                # - Pentium 1 133 Mhz
                # - 64 MByte Ram
                # - NCR - SCSI Kontroller
                # - HD IBM 2,0 GByte
                # - Quantum Fireball 2,0 GByte
                # - HP DAT Streamer
                # - bootfähiges IDE CDROM Laufwerk
          o Installierte Systeme
                # - eine Win95-Installation auf einer Partition
                # - eine Linux-Installation auf drei Partitionen ( /, boot,
                  swap )
    o Partitionierungsdaten des Systems
    Device Boot ID System
    /dev/sda1 * b Win95 FAT32
            /dev/sda2 5 Extended
            /dev/sda5 83 Linux
            /dev/sda6 82 Linux swap
            /dev/sda7 83 Linux
            Device Boot ID System
            /dev/sdb1 83 Linux
            /dev/sdb2 * 83 Linux
    o Die Mount-Punkte (ein Auszug)
    /dev/sda7 / ext2 1 1
            /dev/sda5 /boot ext2 1 2
            /dev/sda6 swap swap 0 0
   2. Ziele

          o Sicherung der Windows Partition
            Das installierte Windows soll von Linux aus komplett oder auch
            teilweise gesichert werden
          o Sicherung der Linux - Daten
            Das installierte Linux soll ebenfalls komplett oder auch teilweise
            gesichert werden
    o Rücksicherung der Daten
            Die Daten sollen im Falle eines Falles zurückgesichert werden
   3. Grundvoraussetzungen

          o ein Ausdruck der Partitionierungsdaten
            Die Partitionierungsdaten erhält man mit dem Befehl:
            Rechnername:/# fdisk -l /dev/sda /dev/sdb | lpr
          o ein Ausdruck der Mount - Punkte
    Den Ausdruck der Mount-Punkte erhält man mit dem Befehl:
            Rechnername:/# lpr /etc/fstab
    o ein funktionierender LILO
            Das Linux sollte nicht über loadlin gestartet werden
          o Platz für die Datensicherung
            (hier eine Partition auf einer freien Platte)
   4. Eingesetzte Programme

    o tar-1.13.11
            Andere Versionen sollten auch funktionieren
    o Einige Parameter von tar (tape archiver):

   
-A hängt ein komplettes Archiv an ein anderes Archiv an
            -c erzeugt ein neues Archiv
            -d vergleicht das Archiv mit dem Dateisystem
            -t zeigt den Inhalt des Archivs
            -u ersetzt Dateien, die neuer als eine bereits archivierte Version
            sind.
    Ist eine Datei noch nicht archiviert, so wird sie eingefügt
            -x kopiert Datei oder alle Dateien aus dem Archiv
            -C Verzeichnis
            wechselt während der Ausführung in das Verzeichnis,
            um von dort weitere Dateien zu archivieren
    -f Datei
            benutzt Datei oder das damit verbundenen Gerät als Archiv
            -l verhindert Archivierung von Dateien aus anderen
            Dateisystemen
    -M das Archiv ist auf mehrere Medien verteilt (Multi-Volume)
            -O schreibt die Dateien in die Standardausgabe
            -p erhält die Zugriffsrechte der Dateien
            -P archiviert mit absoluten Dateinamen
            -T Datei holt die Namen der zu archivierenden Dateien aus Datei
            -v meldet jede Aktion
            -w erwartet interaktiv Bestätigung jeder Aktion
            -W verifiziert die geschriebenen Daten im Archiv
            -X Datei
            liest aus der Datei Namen oder reguläre Ausdrücke
    von bzw. für Dateien, die nicht archiviert werden
            sollen
   
-z erzeugt ein mit gzip komprimiertes Archiv
            -Z erzeugt ein mit compress komprimiertes Archiv

   
Eine vollständige Auflistung enthält die man-page:
            man tar

   
5. Datensicherung der Windows-Partition

      Als erstes soll nun unser Windows gesichert werden.
    Falls noch kein Verzeichnis win95 existiert, wird es angelegt mit:
    mkdir /win95
    Wenn die Windows-Partition noch nicht montiert ist, muß diese nun
      gemountet werden:
    Rechnername:/# mount /dev/sda1 /win95

   
Auf der freien Partition wird ein Verzeichnis angelegt
    mkdir /backup/test/
    Eine Sicherung wird nun mit den folgenden Parametern gestartet:
    -c create, ein neues Archiv wird angelegt
    -f file, (Pfad und) Name für das neue Archiv
      -v verbose, Aktionen werden angezeigt
      -l Dateien aus anderen Mount-Points werden nicht gesichert
      -p preserve, Zugriffsrechte auf Dateien bleiben erhalten
      -W geschriebene Dateien werden überprüft.

   
Rechnername:/# tar -cvlpW /win95 -f /backup/test/win95.tar

   
Eine Sicherung auf ein Tape erfolgt in folgender Form:
    Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0"
      Rechnername:/# tar -cvlp /win95

   
6. Sicherung des Linux-Systems

      Die Sicherung erfolgt in zwei Schritten:

      Als erstes werden die Benutzereinstellungen auf eine Diskette gesichert.
      Diese Diskette muß ein minix Dateisystem enthalten:

    Rechnername:/# mkfs.minix /dev/fd0
    Rechnername:/# mount /dev/fd0 /floppy
      Rechnername:/# tar -cvlpW /etc/passwd /etc/shadow /etc/group -f /floppy/
      users.tar

    Dieser Weg ist sinnvoll, da bei einer Rücksicherung zuerst die
      Benutzereinstellunge zurückgesichert werden sollten. Zurückgesicherte
      Dateien, deren Besitzer nicht existieren, erhalten sonst root als
    Eigentümer. Die Dateien passwd, group und shadow können auch aus dem
      eigentlichen Backup rückgesichert werden, bei einer Bandsicherung dauert
      dies jedoch sehr lange.

      Danach werden die einzelnen Partitionen gesichert:

    Rechnername:/# tar -cvlpW / /boot -f /backup/test/linux.tar

      Es werden die Dateisysteme gesichert, die auf / und auf /boot montiert
    sind. Bei dieser Sicherungsmethode wird z.B. das Verzeichnis /proc
      ausgelassen, da es auf einem anderen Mountpoint liegt. Eine auf /var/
    spool/ montierte Partition würde in diesem Fall allerdings nicht
      mitgesichert werden, es sei denn, sie wird ebenfalls angegeben.

      Eine Sicherung auf ein Tape erfolgt in folgender Form:

    Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0"
      Rechnername:/# tar -cvlp / /boot

   7. Rücksicherung des kompletten Windows-Systems

      Die Windows-Partition mounten:

      Rechnername:/# mount -t vfat /dev/sda1 /win95

      aus dem Wurzelverzeichnis / die Rücksicherung starten:


    Rechnername:/# tar -xvpf /backup/test/win95.tar

      nach der Rücksicherung ist das System wieder lauffähig.

      Die Rücksicherung von einem Tape erfolgt in der Form:

    Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0"
      Rechnername:/# tar -xvp win95

   8. Rücksicherung des Linux-Systems

      Die Rücksicherung des Linux-Systems in einem laufenden System verläuft
      nach dem gleichen Muster.

    Wichtig: Wurde das System komplett zurückgesichert, muß vor dem Neustart
    LILO aufgerufen und damit neu installiert werden.

   9. Rücksicherung auf eine leere Partition


    Ein Linux Rettungssystem starten (Boot-, Module- und Rescue-Disk).
      Wichtig ist dabei, daß Schreibrechte auf das Dateisystem bestehen.

    Gegebenenfalls die Linux-Partitionen und das Dateisystem erstellen, dann
      die Dateisysteme mounten.

    Rechnername:/# mount /dev/sda7 /mnt (Hier das Root-Filesystem)
      Rechnername:/# mkdir /mnt/boot (Hier mount-points für die weiteren
      Dateisysteme anlegen)

      Rechnername:/# mount /dev/sda5 /mnt/boot

      Jetzt werden die Benutzereinstellungen von der Diskette zurückgesichert.
      Der Befehl muss aus dem Wurzelverzeichnis gestartet werden.
    Rechnername:/# mount -t minix /dev/fd0 /floppy
      Rechnername:/# tar -xvpf /floppy/users.tar


      Die Dateien passwd und shadow werden nach /etc rückgesichert. Danach wird
    das System zurückgesichert.

      Rechnername:/# mount /devsdb2 /backup


      Wechseln in das Root-Verzeichnis der Rücksicherung (hier /mnt)

      Rechnername:/# cd /mnt
    Rechnername:/mnt# tar -xvpf /backup/test/linux.tar


      Die Rücksicherung von einem Tape erfolgt in der Form:

    Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0"
      Rechnername:/# tar -xvp


      Es wird die komplette Sicherung (hier / und /boot) zurückgesichert. Damit
    das System wieder lauffähig ist, muß der LILO neu eingerichtet werden:

      Rechnername:/# chroot /mnt
    Rechnername:/# lilo -C /etc/lilo.conf
1. Allgemeines

       o Systemumgebung
         gegeben ist das folgende System:
             * - Pentium 1 133 Mhz
             * - 64 MByte Ram
             * - NCR - SCSI Kontroller
             * - HD IBM 2,0 GByte
             * - Quantum Fireball 2,0 GByte
             * - HP DAT Streamer
             * - bootfähiges IDE CDROM Laufwerk
       o Installierte Systeme
             * - eine Win95-Installation auf einer Partition
             * - eine Linux-Installation auf drei Partitionen ( /, boot,
               swap )
       o Partitionierungsdaten des Systems
{{{
Device Boot ID System
         /dev/sda1 * b Win95 FAT32
         /dev/sda2 5 Extended
         /dev/sda5 83 Linux
         /dev/sda6 82 Linux swap
         /dev/sda7 83 Linux
         Device Boot ID System
         /dev/sdb1 83 Linux
         /dev/sdb2 * 83 Linux
}}}
o Die Mount-Punkte (ein Auszug)

{{{
/dev/sda7 / ext2 1 1
         /dev/sda5 /boot ext2 1 2
         /dev/sda6 swap swap 0 0
}}}

2. Ziele

       o Sicherung der Windows Partition
         Das installierte Windows soll von Linux aus komplett oder auch
         teilweise gesichert werden
       o Sicherung der Linux - Daten
         Das installierte Linux soll ebenfalls komplett oder auch teilweise
         gesichert werden
       o Rücksicherung der Daten
         Die Daten sollen im Falle eines Falles zurückgesichert werden
3. Grundvoraussetzungen

       o ein Ausdruck der Partitionierungsdaten
         Die Partitionierungsdaten erhält man mit dem Befehl:
         Rechnername:/# fdisk -l /dev/sda /dev/sdb | lpr
       o ein Ausdruck der Mount - Punkte
         Den Ausdruck der Mount-Punkte erhält man mit dem Befehl:
         Rechnername:/# lpr /etc/fstab
       o ein funktionierender LILO
         Das Linux sollte nicht über loadlin gestartet werden
       o Platz für die Datensicherung
         (hier eine Partition auf einer freien Platte)
4. Eingesetzte Programme

       o tar-1.13.11
         Andere Versionen sollten auch funktionieren
       o Einige Parameter von tar (tape archiver):
{{{
-A hängt ein komplettes Archiv an ein anderes Archiv an
         -c erzeugt ein neues Archiv
         -d vergleicht das Archiv mit dem Dateisystem
         -t zeigt den Inhalt des Archivs
         -u ersetzt Dateien, die neuer als eine bereits archivierte Version
         sind.
         Ist eine Datei noch nicht archiviert, so wird sie eingefügt
         -x kopiert Datei oder alle Dateien aus dem Archiv
         -C Verzeichnis
         wechselt während der Ausführung in das Verzeichnis,
         um von dort weitere Dateien zu archivieren
         -f Datei
         benutzt Datei oder das damit verbundenen Gerät als Archiv
         -l verhindert Archivierung von Dateien aus anderen
         Dateisystemen
         -M das Archiv ist auf mehrere Medien verteilt (Multi-Volume)
         -O schreibt die Dateien in die Standardausgabe
         -p erhält die Zugriffsrechte der Dateien
         -P archiviert mit absoluten Dateinamen
         -T Datei holt die Namen der zu archivierenden Dateien aus Datei
         -v meldet jede Aktion
         -w erwartet interaktiv Bestätigung jeder Aktion
         -W verifiziert die geschriebenen Daten im Archiv
         -X Datei
         liest aus der Datei Namen oder reguläre Ausdrücke
         von bzw. für Dateien, die nicht archiviert werden
         sollen
-z erzeugt ein mit gzip komprimiertes Archiv
         -Z erzeugt ein mit compress komprimiertes Archiv
}}}
Eine vollständige Auflistung enthält die man-page:
         man tar

5. Datensicherung der Windows-Partition

   Als erstes soll nun unser Windows gesichert werden.
   Falls noch kein Verzeichnis win95 existiert, wird es angelegt mit:
{{{
mkdir /win95
}}}
Wenn die Windows-Partition noch nicht montiert ist, muß diese nun
   gemountet werden:
{{{
Rechnername:/# mount /dev/sda1 /win95
}}}

Auf der freien Partition wird ein Verzeichnis angelegt
{{{
mkdir /backup/test/
}}}
Eine Sicherung wird nun mit den folgenden Parametern gestartet:
{{{
-c create, ein neues Archiv wird angelegt
   -f file, (Pfad und) Name für das neue Archiv
   -v verbose, Aktionen werden angezeigt
   -l Dateien aus anderen Mount-Points werden nicht gesichert
   -p preserve, Zugriffsrechte auf Dateien bleiben erhalten
   -W geschriebene Dateien werden überprüft.
}}}

{{{
Rechnername:/# tar -cvlpW /win95 -f /backup/test/win95.tar
}}}

Eine Sicherung auf ein Tape erfolgt in folgender Form:
{{{
Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0"
   Rechnername:/# tar -cvlp /win95
}}}

6. Sicherung des Linux-Systems

   Die Sicherung erfolgt in zwei Schritten:

   Als erstes werden die Benutzereinstellungen auf eine Diskette gesichert.
   Diese Diskette muß ein minix Dateisystem enthalten:

   Rechnername:/# mkfs.minix /dev/fd0
   Rechnername:/# mount /dev/fd0 /floppy
   Rechnername:/# tar -cvlpW /etc/passwd /etc/shadow /etc/group -f /floppy/
   users.tar

   Dieser Weg ist sinnvoll, da bei einer Rücksicherung zuerst die
   Benutzereinstellunge zurückgesichert werden sollten. Zurückgesicherte
   Dateien, deren Besitzer nicht existieren, erhalten sonst root als
   Eigentümer. Die Dateien passwd, group und shadow können auch aus dem
   eigentlichen Backup rückgesichert werden, bei einer Bandsicherung dauert
   dies jedoch sehr lange.

   Danach werden die einzelnen Partitionen gesichert:

   Rechnername:/# tar -cvlpW / /boot -f /backup/test/linux.tar

   Es werden die Dateisysteme gesichert, die auf / und auf /boot montiert
   sind. Bei dieser Sicherungsmethode wird z.B. das Verzeichnis /proc
   ausgelassen, da es auf einem anderen Mountpoint liegt. Eine auf /var/
   spool/ montierte Partition würde in diesem Fall allerdings nicht
   mitgesichert werden, es sei denn, sie wird ebenfalls angegeben.

   Eine Sicherung auf ein Tape erfolgt in folgender Form:

   Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0"
   Rechnername:/# tar -cvlp / /boot

7. Rücksicherung des kompletten Windows-Systems

   Die Windows-Partition mounten:

   Rechnername:/# mount -t vfat /dev/sda1 /win95

   aus dem Wurzelverzeichnis / die Rücksicherung starten:


   Rechnername:/# tar -xvpf /backup/test/win95.tar

   nach der Rücksicherung ist das System wieder lauffähig.

   Die Rücksicherung von einem Tape erfolgt in der Form:

   Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0"
   Rechnername:/# tar -xvp win95

8. Rücksicherung des Linux-Systems

   Die Rücksicherung des Linux-Systems in einem laufenden System verläuft
   nach dem gleichen Muster.

   Wichtig: Wurde das System komplett zurückgesichert, muß vor dem Neustart
   LILO aufgerufen und damit neu installiert werden.

9. Rücksicherung auf eine leere Partition


   Ein Linux Rettungssystem starten (Boot-, Module- und Rescue-Disk).
   Wichtig ist dabei, daß Schreibrechte auf das Dateisystem bestehen.

   Gegebenenfalls die Linux-Partitionen und das Dateisystem erstellen, dann
   die Dateisysteme mounten.

   Rechnername:/# mount /dev/sda7 /mnt (Hier das Root-Filesystem)
   Rechnername:/# mkdir /mnt/boot (Hier mount-points für die weiteren
   Dateisysteme anlegen)

   Rechnername:/# mount /dev/sda5 /mnt/boot

   Jetzt werden die Benutzereinstellungen von der Diskette zurückgesichert.
   Der Befehl muss aus dem Wurzelverzeichnis gestartet werden.
   Rechnername:/# mount -t minix /dev/fd0 /floppy
   Rechnername:/# tar -xvpf /floppy/users.tar


   Die Dateien passwd und shadow werden nach /etc rückgesichert. Danach wird
   das System zurückgesichert.

   Rechnername:/# mount /devsdb2 /backup


   Wechseln in das Root-Verzeichnis der Rücksicherung (hier /mnt)

   Rechnername:/# cd /mnt
   Rechnername:/mnt# tar -xvpf /backup/test/linux.tar


   Die Rücksicherung von einem Tape erfolgt in der Form:

   Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0"
   Rechnername:/# tar -xvp


   Es wird die komplette Sicherung (hier / und /boot) zurückgesichert. Damit
   das System wieder lauffähig ist, muß der LILO neu eingerichtet werden:

   Rechnername:/# chroot /mnt
   Rechnername:/# lilo -C /etc/lilo.conf

1. Allgemeines

  • o Systemumgebung
    • gegeben ist das folgende System:
      • - Pentium 1 133 Mhz
      • - 64 MByte Ram
      • - NCR - SCSI Kontroller
      • - HD IBM 2,0 GByte
      • - Quantum Fireball 2,0 GByte
      • - HP DAT Streamer
      • - bootfähiges IDE CDROM Laufwerk
    o Installierte Systeme
    • - eine Win95-Installation auf einer Partition
    • - eine Linux-Installation auf drei Partitionen ( /, boot,
      • swap )
    o Partitionierungsdaten des Systems

         Device    Boot ID System
         /dev/sda1 *    b  Win95 FAT32
         /dev/sda2      5  Extended
         /dev/sda5      83 Linux
         /dev/sda6      82 Linux swap
         /dev/sda7      83 Linux
         Device    Boot ID System
         /dev/sdb1      83 Linux
         /dev/sdb2 *    83 Linux
  • o Die Mount-Punkte (ein Auszug)

         /dev/sda7 /     ext2 1 1
         /dev/sda5 /boot ext2 1 2
         /dev/sda6 swap  swap 0 0

2. Ziele

  • o Sicherung der Windows Partition
    • Das installierte Windows soll von Linux aus komplett oder auch teilweise gesichert werden
    o Sicherung der Linux - Daten
    • Das installierte Linux soll ebenfalls komplett oder auch teilweise gesichert werden
    o Rücksicherung der Daten
    • Die Daten sollen im Falle eines Falles zurückgesichert werden

3. Grundvoraussetzungen

  • o ein Ausdruck der Partitionierungsdaten
    • Die Partitionierungsdaten erhält man mit dem Befehl: Rechnername:/# fdisk -l /dev/sda /dev/sdb | lpr
    o ein Ausdruck der Mount - Punkte
    • Den Ausdruck der Mount-Punkte erhält man mit dem Befehl: Rechnername:/# lpr /etc/fstab
    o ein funktionierender LILO
    • Das Linux sollte nicht über loadlin gestartet werden
    o Platz für die Datensicherung
    • (hier eine Partition auf einer freien Platte)

4. Eingesetzte Programme

  • o tar-1.13.11
    • Andere Versionen sollten auch funktionieren
    o Einige Parameter von tar (tape archiver):

         -A hängt ein komplettes Archiv an ein anderes Archiv an
         -c erzeugt ein neues Archiv
         -d vergleicht das Archiv mit dem Dateisystem
         -t zeigt den Inhalt des Archivs
         -u ersetzt Dateien, die neuer als eine bereits archivierte Version
         sind.
         Ist eine Datei noch nicht archiviert, so wird sie eingefügt
         -x kopiert Datei oder alle Dateien aus dem Archiv
         -C Verzeichnis
         wechselt während der Ausführung in das Verzeichnis,
         um von dort weitere Dateien zu archivieren
         -f Datei
         benutzt Datei oder das damit verbundenen Gerät als Archiv
         -l verhindert Archivierung von Dateien aus anderen
         Dateisystemen
         -M das Archiv ist auf mehrere Medien verteilt (Multi-Volume)
         -O schreibt die Dateien in die Standardausgabe
         -p erhält die Zugriffsrechte der Dateien
         -P archiviert mit absoluten Dateinamen
         -T Datei holt die Namen der zu archivierenden Dateien aus Datei
         -v meldet jede Aktion
         -w erwartet interaktiv Bestätigung jeder Aktion
         -W verifiziert die geschriebenen Daten im Archiv
         -X Datei
         liest aus der Datei Namen oder reguläre Ausdrücke
         von bzw. für Dateien, die nicht archiviert werden
         sollen
         -z erzeugt ein mit gzip komprimiertes Archiv
         -Z erzeugt ein mit compress komprimiertes Archiv
  • Eine vollständige Auflistung enthält die man-page: man tar

5. Datensicherung der Windows-Partition

  • Als erstes soll nun unser Windows gesichert werden. Falls noch kein Verzeichnis win95 existiert, wird es angelegt mit:

   mkdir /win95
  • Wenn die Windows-Partition noch nicht montiert ist, muß diese nun gemountet werden:

   Rechnername:/# mount /dev/sda1 /win95
  • Auf der freien Partition wird ein Verzeichnis angelegt

   mkdir /backup/test/
  • Eine Sicherung wird nun mit den folgenden Parametern gestartet:

   -c create, ein neues Archiv wird angelegt
   -f file, (Pfad und) Name für das neue Archiv
   -v verbose, Aktionen werden angezeigt
   -l Dateien aus anderen Mount-Points werden nicht gesichert
   -p preserve, Zugriffsrechte auf Dateien bleiben erhalten
   -W geschriebene Dateien werden überprüft.

   Rechnername:/# tar -cvlpW /win95 -f /backup/test/win95.tar
  • Eine Sicherung auf ein Tape erfolgt in folgender Form:

   Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0"
   Rechnername:/# tar -cvlp /win95

6. Sicherung des Linux-Systems

  • Die Sicherung erfolgt in zwei Schritten: Als erstes werden die Benutzereinstellungen auf eine Diskette gesichert. Diese Diskette muß ein minix Dateisystem enthalten: Rechnername:/# mkfs.minix /dev/fd0 Rechnername:/# mount /dev/fd0 /floppy Rechnername:/# tar -cvlpW /etc/passwd /etc/shadow /etc/group -f /floppy/ users.tar Dieser Weg ist sinnvoll, da bei einer Rücksicherung zuerst die Benutzereinstellunge zurückgesichert werden sollten. Zurückgesicherte Dateien, deren Besitzer nicht existieren, erhalten sonst root als Eigentümer. Die Dateien passwd, group und shadow können auch aus dem eigentlichen Backup rückgesichert werden, bei einer Bandsicherung dauert dies jedoch sehr lange. Danach werden die einzelnen Partitionen gesichert: Rechnername:/# tar -cvlpW / /boot -f /backup/test/linux.tar Es werden die Dateisysteme gesichert, die auf / und auf /boot montiert sind. Bei dieser Sicherungsmethode wird z.B. das Verzeichnis /proc ausgelassen, da es auf einem anderen Mountpoint liegt. Eine auf /var/ spool/ montierte Partition würde in diesem Fall allerdings nicht mitgesichert werden, es sei denn, sie wird ebenfalls angegeben. Eine Sicherung auf ein Tape erfolgt in folgender Form: Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0" Rechnername:/# tar -cvlp / /boot

7. Rücksicherung des kompletten Windows-Systems

  • Die Windows-Partition mounten: Rechnername:/# mount -t vfat /dev/sda1 /win95 aus dem Wurzelverzeichnis / die Rücksicherung starten: Rechnername:/# tar -xvpf /backup/test/win95.tar nach der Rücksicherung ist das System wieder lauffähig. Die Rücksicherung von einem Tape erfolgt in der Form: Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0" Rechnername:/# tar -xvp win95

8. Rücksicherung des Linux-Systems

  • Die Rücksicherung des Linux-Systems in einem laufenden System verläuft nach dem gleichen Muster. Wichtig: Wurde das System komplett zurückgesichert, muß vor dem Neustart LILO aufgerufen und damit neu installiert werden.

9. Rücksicherung auf eine leere Partition

  • Ein Linux Rettungssystem starten (Boot-, Module- und Rescue-Disk). Wichtig ist dabei, daß Schreibrechte auf das Dateisystem bestehen. Gegebenenfalls die Linux-Partitionen und das Dateisystem erstellen, dann die Dateisysteme mounten. Rechnername:/# mount /dev/sda7 /mnt (Hier das Root-Filesystem) Rechnername:/# mkdir /mnt/boot (Hier mount-points für die weiteren Dateisysteme anlegen) Rechnername:/# mount /dev/sda5 /mnt/boot Jetzt werden die Benutzereinstellungen von der Diskette zurückgesichert. Der Befehl muss aus dem Wurzelverzeichnis gestartet werden. Rechnername:/# mount -t minix /dev/fd0 /floppy Rechnername:/# tar -xvpf /floppy/users.tar Die Dateien passwd und shadow werden nach /etc rückgesichert. Danach wird das System zurückgesichert. Rechnername:/# mount /devsdb2 /backup Wechseln in das Root-Verzeichnis der Rücksicherung (hier /mnt) Rechnername:/# cd /mnt

    Rechnername:/mnt# tar -xvpf /backup/test/linux.tar Die Rücksicherung von einem Tape erfolgt in der Form: Rechnername:/# export TAPE="/dev/rmt0" bzw. export TAPE="/dev/st0" Rechnername:/# tar -xvp Es wird die komplette Sicherung (hier / und /boot) zurückgesichert. Damit das System wieder lauffähig ist, muß der LILO neu eingerichtet werden: Rechnername:/# chroot /mnt Rechnername:/# lilo -C /etc/lilo.conf

=============================================================================== Stand: Thu May 23 13:21:20 MEST 2002 Nach einer Vorlage von Eckhard Jenz im Urlaub in Kukuk erstellt. Hinweise und Kommentare bitte an KurtGramlich

KurtGramlich/DatenSicherung (zuletzt geändert am 2013-11-03 12:10:35 durch localhost)

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