Leserbrief zum Radschnellweg OWL

Am Donnerstag wird sich der Planungsauschuss der Stadt Gütersloh mit dem Bürgerantrag zum Radschnellweg OWL beschäftigen. Zur Vorlage der Verwaltung und der Berichterstattung in Ihrer Zeitung nehmen wir wie folgt Stellung und bitten um baldmöglichste Veröffentlichung:

Wir hoffen die Politik folgt nicht dem Vorschlag der Verwaltung.

Warum sind ungeklärte Finanzfragen ein Grund zur Ablehnung statt zu empfehlen, diese Fragen zunächst gründlich zu klären?

Hat das Land nicht deutliche Signale zu erkennen gegeben, die Kosten für die Planung zu übernehmen? Zwei Kilometer A33 kosten soviel, wie 80 Kilometer Radschnellweg von Minden bis Rheda-Wiedenbrück. Kosten als Begründung für die Ablehnung anzuführen ist unglaubwürdig. Eine Realisierung des 8-spurigen Ausbaus der A2, oder des 4-spurigen Ausbaus der B 61 wird ein Vielfaches an Steuergeldern kosten. Welche Kilometer zählen hier für Klimaschutz und Energiewende?

Lückenschlüsse und Verbesserungen im innerstädtischen Radverkehr sind wichtige Aufgaben und vorrangig zu erledigen. Aber diese Versäumnisse der Vergangenheit gegen zukunftsweisende Projekte auszuspielen ist nicht legitim.

Warum ist die Zurückhaltung Bielefelds ein Grund in Gütersloh die Planung erst gar nicht zu beginnen, statt Bielefeld durch die Planung von zwei Seiten (Herford und Gütersloh) in Zugzwang zu setzen? Bei Porta-Möbel hat man sich auch nicht durch die Ablehnung der Stadt Bielefeld aufhalten lassen. In der Bielefeld Politik wird nach dem Entscheid für die Strecke Minden-Herford (36 km Länge) natürlich darüber nachgedacht, ob es sinnvoll ist, den Radschnellweg OWL an der Stadtgrenze enden zu lassen.

Die Bürgerinitiative Energiewende hat den Bürgerantrag für die Beteiligung der Stadt Gütersloh am Radschnellweg OWL gestellt, um dem klimaschädlichen Autoverkehr Alternativen anzubieten, die zum Umstieg auf's Fahrrad locken. Wer holländische Radschnellwege erlebt hat, möchte diese in seiner Heimat nicht missen. Die niederländische Stadt Groningen gilt als die Fahrrad-Stadt der Welt. Rund die Hälfte aller Wegstrecken werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Komfortable Fahrbahnbreiten, die zum Nebeneinander-Fahren einladen, gute Oberflächen und keine Wartezeiten an Kreuzungen verführen zum Fahradfahren auch über längere Strecken. Moderne Pedelecs unterstützen diesen Trend.

Der Rat der Stadt Gütersloh hat ein Klimaschutzkonzept beschlossen. Ein Radschnellweg OWL wäre ein guter Beitrag, diese Ziele zu erreichen.

Die BI Energiewende wird in der zweiten Januarhälfte zu einer Veranstaltung alle Gütersloher Radfahrinteressierten einladen, um Gütersloh auf dem Weg zu einer fahrradfreundlicheren Stadt voranzubringen.

Kurt Gramlich

Sprecher der Bürgerinitiative Energiewende

KurtGramlich/Leserbrief/2013-12-13 (zuletzt geändert am 2020-05-25 14:44:48 durch KurtGramlich)

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