Ziel: Klimapositiv bis 2030

Vielen Dank, dass Sie, dass Ihr alle gekommen seid!

Es ist sehr wichtig, dass Ihr da seid! Ich werde darauf zurück kommen.

Die Wahlergebnisse zeigen, wir alle wollen, dass Klimaschutz oberste Priorität in der Politik der Stadt Gütersloh bekommt.

Mein Name ist Kurt Gramlich, ich bin Sprecher der Bürgerinitiative Energiewende Gütersloh.

Was haben die Politik und Verwaltung in der Europäischen Kommission, der Bundesregierung, der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen und der Stadt Gütersloh beim Klimaschutz gemeinsam?

1. zu kleine Ziele

2. davon zu wenig umgesetzt

3. davon alles viel zu langsam

Im Umweltausschuss am letzten Montag vorgestellt:

Seit 2011 wurde in Gütersloh keine einzige Tonne CO2 eingespart!

So können wir die Klimakatastrophe nicht aufhalten!

Der gleiche Umweltausschuss beschließt danach, Ratsentscheidungen nicht auf deren Auswirkung auf das Klima zu prüfen. Erst die katastrophalen Daten, dann dieser Beschluß.

So kann es nicht weiter gehen, jede Entscheidung muss auf das Klima hin geprüft werden!

Für alle Zweifler:

Brände in Australien, Argentinien, Amazonas, Kalifornien? Wann brennt der Teutoburger Wald?

Die vertrocknenden Bäume im Teutoburger-Wald zeigen uns, dass die Klima-Krise Gütersloh und Ostwestfalen erreicht hat.

Heute wissen wir, dass mit unserem Konsum hohe Umweltbelastungen einhergehen, die Erde sich durch die Abgase immer mehr aufheizt. Wir wissen heute, das Öl- und das Gas muss in der Erde bleiben! Unsere Müllkippe Atmosphäre ist am überlaufen.

Und ungerecht verteilt ist das ganze auch noch. Je reicher jemand ist, desto mehr CO2 erzeugt er. Und je ärmer jemand ist, desto mehr bekommt er die Schäden durch Hitze, Stürme, Überschwemmungen, Dürre und Hunger ab. Eine schreiende, weltweite Ungerechtigkeit.

Das zu erkennen tut weh! Wer das ausspricht, nervt. Ja, Klimaschutz nervt. Klimaschutz muss nerven!

Wir können uns jetzt entscheiden, in welche Zukunft wir gehen wollen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind klar und deutlich. Das Potsdam Institut, das Umweltbundesamt, der Sachverständigenrat für Umweltfragen, der Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, alle sind sich einig:

Lasst uns eine Zukunft mit maximal 1,5° Erhitzung gestalten, in der unsere Kinder und Enkel gut und friedlich leben können.

Eine Zukunft, die auf einer dem Gemeinwohl dienenden, vernünftigen Wirtschaft aufbaut, die in nachhaltige Güter und Lebensweisen investiert. Wir brauchen eine solidarische, ökologische Landwirtschaft, ohne Massentierhaltung und Massenschlachterei. Wir brauchen ein neues Verhältnis zwischen Stadt und Land.

Lasst uns bis 2030 in Gütersloh, im ganzen Kreis Gütersloh klimapositiv werden!

Wie weiter in Gütersloh ?

Wer von Euch kommt aus Langenberg, Harsewinkel oder Herzebrock-Clarholz? Bitte Hand hoch.

Ihr seid sehr wichtig! Nur in Euren Kommunen gibt es noch freie Flächen für Windkraft im Kreis Gütersloh. Ein Windkraftanlage kann 5000 Haushalte mit Strom versorgen. Sorgt dafür, dass der Bau nicht weiter verzögert wird und das die Anlagen von Genossenschaften aus der Region, also von Euch betrieben werden!

Wer möchte mehr Autos in der Stadt haben? Entschuldigung, das war hier die falsche Frage.

Wer kann sich eine autofreie Innenstadt in Gütersloh vorstellen? Bitte Hand hoch! Es sollte deutlich sein.

Wir erinnern uns, noch vor kurzem wurden die gesunden Bäume am Rathaus gefällt. Es gab ein Protest, der war aber wohl zu klein. Jetzt sollen für eine zu schmale Brücke an der B61 21 Bäume geopfert werden?

Wer ist es denn, der aus den Abgasen die Luft erzeugt, die wir atmen?

Wer von Euch ist der Meinung, dass wir in der Innenstadt von Gütersloh dreimal mehr Bäume als Parkplätze brauchen?

Wer ist dafür, dass wir jedes Jahr 10 Parkplätze in Baumplätze in der Innenstadt umwandeln sollten? Bitte um Handzeichen?

Zahlreiche Städte machen uns vor, dass diese Zukunft möglich ist. In Kopenhagen werden jährlich 2 Prozent der Auto-Parkplätze umgewandelt. Warum nur 2 % - weil sich dann niemand mehr aufregt.

Wir müssen unseren Lebensstil ändern, auch jeder von uns. Unsere Lebensweise hat keine Zukunft.

Wer von Euch/Ihnen hat 2019 ein Flugzeug genutzt? Hand hoch?

Schön dass Sie da sind, helfen Sie mit, einen anderen Lebensstil zu finden!

Wer von Euch hat echten Ökostrom?

Echt heißt, nicht von einer Institution, die gleichzeitig mit Kohle und Atomstrom Handel treibt. Echt heißt z.B.: Strom von einer Bürger-Energie-Genossenschft.

Wer wohnt in einem Haus, welches noch keine Anlage für Sonnenstrom hat? Photovoltaik?

Mein Tipp: Energiewende selber machen, mit einem Balkonkraftwerk fängt es an! Dort am Pavillon gibt es weitere Infos dazu.

Was sollten wir alle jetzt anstreben?

Alle Institutionen, alle Firmen, die Stadtverwaltung, jede Schule, jedes Haus braucht einen Plan, wie bis spätestens 2030 kein Öl, kein Erdgas mehr verwendet wird!

Für alle gilt es ein CO2 Budget aufzustellen, das den Weg bis 2030 zu Null CO2-Abgase aufzeigt.

Wie kommen wir jetzt weiter, wie können wir die Veränderung in Gütersloh schaffen?

Das können wir aus der Corona-Geschichte lernen: Flatten the curve - sofort CO2 Emissionen radikal reduzieren.

Bei Corona hat die Politik gezeigt, dass sie in der Lage ist, unangenehme Entscheidungen zu fällen. Die Klimakatastrophe ist erst in den Anfängen. Oder wie es eine Schülerin aus Harsewinkel formulierte:

Klimakatastrophe ist wie Corona - nur krasser! Die CO2 Kurve hat eine exponentielle Steigerung!

Fahrplan Nachhaltigkeit für Gütersloh

Wir brauchen einen klaren Fahrplan der Nachhaltigkeit, und dafür brauchen wir Euch alle, alle sollen mithelfen.

Für diesen Fahrplan können wir auf Gütersloher Vorarbeiten aufbauen. Wir haben in Gütersloh schon:

Alles Pläne, mit viel Bürgerbeteiligung erarbeitet und dann in den Schubladen verschwunden sind. Warum?

Wenn niemand einen Beschluss Antrag stellt, als Bürger/-in oder Partei, dann vergilbt das Papier und veraltet das Wissen. Das können wir uns nicht mehr leisten.

Wir brauchen für den Klimaschutz Personal, Personal und Personal und fixe Termine und ein Controlling, - öffentliches, transparentes Controlling!

Ja, es stimmt: Klimaschutz nervt!

Klimaschutz muss nerven!

Das Klima ist undemokratisch, autoritär und ungerecht. Die, die am allerwenigsten die Atmosphäre mit Kohlendioxid belasten, müssen am stärksten darunter leiden.

Das Klima kennt keine Gnade. Man kann mit ihm nicht verhandeln, es gehorcht alleine den Naturgesetzen, den Gesetzen der Physik.

Deshalb wollen wir auf die Wissenschaft hören und die Naturgesetze nutzen um die Aufheizung unseres Planeten zu beenden.

An den neuen Stadtrat

An unsere Politiker/-innen im Rat: Klimaschutz eignet sich nicht für Parteiengezänk, wir brauchen möglichst einstimmige Beschlüsse für diese Aufgabe!

Zur Umsetzung des Fahrplans werden wir unsere Kräfte und Ressourcen bündeln. Dafür braucht es ein Klima-Bündnis quer durch die Bevölkerung.

Die Bürgerinitiative hat dazu Vorstellungen entwickelt, wie dies in Gütersloh besser klappen könnte als bisher. Wir werden dazu in der nächsten Woche mit allen Fraktionsvorsitzenden das Gespräch suchen. Jetzt ist die Zeit für Klimaschutz, gemeinsam werden wir das schaffen!

Mutige Bürger/-innen machen zaudernden Politikern Mut für konsequenten Klimaschutz.

Es kommt auf jeden und auf jede an!

Für die große Transformation, für den Umbau in eine nachhaltige Lebensweise, dafür wollen wir uns alle einsetzen!

Mischt Euch ein, werdet aktiv, haltet den Druck von der Straße aufrecht!

Danke für Eure Aufmerksamkeit!

KurtGramlich/Rede/2020-09-25 (zuletzt geändert am 2020-09-25 17:15:57 durch KurtGramlich)