Leserbrief zu PV in Harsewinkel
Zum Artikel über die nicht produzierenden PV-Anlagen der Stadt Harsewinkel
CDU lenkt vom verhinderten EE-Ausbau ab.
Die Stadtverwaltung und Lokalpolitik Harsewinkels sind für den Bau von PV-Anlagen über 135 KWp und den Verbund von Netzen eigentlich zu loben. Die Vorwürfe der CDU darüber, wie gut die Kommunikation dazu erfolgte, sollen aber vom wahren Problem ablenken.
Verfahrenstechnisch müssen hiesige Verteilnetzbetreiber schnellstens das notwendige Personal einstellen, weil durch die „Zertifizierung“ schon viel zu lange ein Stau an den wichtigen Netz-Anschlüssen entstanden ist. Endlich werden größere PV-Anlagen gebaut.
Es zeigt sich, wie sehr die Energiewende-Verhinderer der letzten Bundesregierungen erfolgreich waren. Der zuständige Minister Altmeier hatte sich ebenso mit Bremsen und Deckeln hervorgetan wie seine Vorgänger Rößler und Gabriel.
Altmeier selber setzte ohne Not vorrangig eine neue europäische Regelung um. Diese Zertifizierung von Anlagen über 135 KWp verhindert nun auch hier den Anschluss einer fertigen Anlage seit zwei Jahren. Das ist eine weitere erfundene Bremse, um offensichtlich das Stromnetz vor dem angeblich gefährdenden Flatterstrom zu schützen-ähnlich wie z. B. die noch vorm Regierungswechsel von schwarz-gelb eingeführte Abstandsregeln zu Windanlagen auf NRW-Ebene. So etwas schützt vor allem die klimaschädlichen fossilen Großkraftwerke.
Strom ist für Großbetriebe offenbar noch viel zu billig, wie sich bei einer Betrachtung von Luftaufnahmen der Claas-Dächer ohne PV deutlich wird und Flächen für Windkraft sollen in dieser flächengroßen Kommune ebenfalls nicht zu finden sein?
Die gespielte Empörung vor Ort soll offenbar ablenken vom vergeigten PV-und Windausbau. Das passt leider zur fortgesetzten strategischen Abwehrhaltung der Partei, wenn es um dringend benötigte, dezentrale Bürgerenergie am Ort geht. Hunderte Millionen Euros für Energie könnten in dieser Bürger-Energie-Region verbleiben und größere Unabhängigkeit schaffen. . Damit geht die Frage an die CDU, wem der Vermögensschaden politisch zuzuschreiben ist. Denn diese falsche Politik hat die falschen Energie-Regeln gemacht, die uns als Gesellschaft vielfältige Schäden zufügt. Auch und gerade vor Ort in Harsewinkel.
Markus Lakämper