Leserbrief zum Bericht Gütersloh ist für Radfahrer „befriedigend“ vom Samstag, 21.2.15

Im ADFC Fahrradklima-Test 2014 bekommt Gütersloh nach Schulnoten eine 3,7- eigentlich befriedigend minus! Das bedeutet doch fast nur ausreichend. Das heißt, dass sich Radfahrer gar nicht so wohl in Gütersloh fühlen!

Wenn ich die konkreten Ergebnisse der 27 Fragen umfassenden Umfrage genauer studiere, gibt es besonders viele „ausreichend“ oder gar „ausreichend minus“ z.B. Ampelschaltungen für Radfahrer mit 4,6; Konflikte mit Kfz 4,2; Fahren im Mischverkehr 4,1; Führung an Baustellen 4,3; Breite der Radwege 4,4; Oberfläche der Radwege 4,3; Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer 3,8.

Für die Gesamtbeurteilung positiv wirken sich die Fragen nach Erreichbarkeit der Innenstadt, Radfahren als Spaßfaktor oder die Nutzung von Einbahnstraßen in die Gegenrichtung aus. Alle Fragestellungen, die den Komfort, die Sicherheit, die Akzeptanz oder die Förderung des Radfahrens beurteilen, sind ausreichend und ausreichend minus, also fast mangelhaft beurteilt. Insgesamt ein schlechtes Zeugnis.

Im Schulbereich würde man empfehlen, die Hausaufgaben zu machen. Das sollte Gütersloh auch. Das fängt von Aufklärung (z.B. der Autofahrer, dass Radfahrer auf die Straße gehören) oder Ampelschaltungen an und hört bei Z wie Zielgerade (z.B. beim nächsten Klimatest mindestens eine Note besser) auf. Und wenn es keine Ideen gibt, was gemacht werden kann, sollte „Gütersloh“ auf die ADFC-Mängelliste schauen und anfangen, die dort von Radfahrern zusammengetragenen Mängel abzuarbeiten. Diese von Radfahrern quittierte „Drei minus“ ist leider auf Gütersloher Straßen für Radfahrer bei jedem Pedaltritt spürbar, seien es linksseitig geführte verpflichtende Radwege, Bettelampeln, Beschimpfungen und Gefährdungen durch Autofahrer beim Fahren auf der Straße usw., usw..

Und einen Lerneffekt wird der Leser dieses Leserbriefes hoffentlich haben: Radfahrer sind Verkehrsteilnehmer, die am sichersten auf der Straße mit dem Kraftverkehr fahren, damit sie wahrgenommen werden und hoffentlich bald mehr Gleichberechtigung und dadurch weniger Unfälle erleben.

Birgit Mann Gütersloh

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