+ Mi 02.11.2016 Saerbeck, Energiezentrum, 19:00 Uhr, Energiestammtisch, Kurt Gramlich Vortrag Passivhaus +

Rund um das Thema Passivhaus geht es am kommenden Mittwoch, 2. November, ab 19.30 Uhr in der Heizzentrale beim Energiestammtisch der Klimakommune Saerbeck – ein interessantes Thema für Bauherren und Immobilienbesitzer. Das erste Passivhaus wurde 1991 in Deutschland gebaut, inzwischen ist das Passivhaus kein Exot mehr, sondern eine anerkannte Bauweise und ab 2020 EU-Standard. Was der Passivhausstandard für Neu-und Altbau bedeutet und wie ein Passivhaus funktioniert, wird Kurt Gramlich aus Gütersloh erklären. Gramlich ist Sprecher der Bürgerinitiative Energiewende Gütersloh. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei. Der Energiestammtisch der Klimakommune ist übrigens ein offenes Angebot für alle Bürger, es gibt keine Mitgliedschaft oder Mitgliedsbeitrag. Bei Interesse: Einfach vorbeikommen.

Presseinformation

Vortrag Saerbeck 2.11.2016

Kurt Gramlich, Sprecher der Bürgerinitiative Energiewende Gütersloh empfahl der Klimakommune Saerbeck, ein Passivhaus - Ausbildungszentrum zu errichten. Dazu gehöre ein Musterhaus, bei dem Details vorgestellt und Architekten und Handwerker praktische Erfahrungen erwerben können. Der offene Passivhaus - Standard sollte für alle neuen Gebäude in Saerbeck der Minimal-Standard sein. Er regte an, entsprechende Beschlüsse im Gemeinderat zu fassen. Besonders die Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen der Stadt Frankfurt könnten eine Mustervorlage sein. Das erste Passivhaus wurde 1991 in Deutschland gebaut, inzwischen ist der offene Passivhaus – Standard kein Exot mehr, allein in Deutschland wurden mehr als 25 000 Wohneinheiten realisiert. Nicht nur im Wohnungsbau, sondern auch bei Schulen, Sporthallen, Altersheimen, Kindergärten, Büro- und Produktionsgebäuden hat sich das Passivhaus bewährt. In den letzten 25 Jahren wurden aus Pionierbauteile kostengünstige Standartprodukte. Bei Fenstern ist eine Dreifachverglasung heute normal und der Komfort von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung in neuen Gebäuden setzt sich immer mehr durch. Ab 2020 ist der Passivhaus - Standard europaweit gültige Vorschrift.

60 Prozent des Energieumsatzes in der EU hat mit Gebäuden zu tun. Klimaschutz und Energiewende sind ohne eine massive Sanierung im Gebäudebestand nicht zu erreichen. In Deutschland werden ca. 40 % der Energie für Heizung und Kühlung von Gebäuden verwendet.

Der Klimawandel mit allen Folgen ist absehbar und nicht mehr aufzuhalten. Die Aufgabe lautet: Kohlendioxid um 90 Prozent bis 2050 zu reduzieren. Ziel der Bundesregierung ist, 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen, das bedeutet 80% Reduktion. Dies ist mit dem Passivhaus möglich. Enerphit nennt sich das Verfahren, bei dem ein Altbau schrittweise in Richtung Passivhaus saniert werden kann. Das durchschnittliche, bestehende Gebäude hat eine Heizbedarf von ca. 160 kWh pro Quadratmeter beheizte Wohnfläche im Jahr. Ein Passivhaus liegt unter 15 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Das ist ein Faktor 10 oder 90 % Einsparung. Wichtig ist die Reihenfolge der Sanierung, erst muss der Energiebedarf des Gebäudes minimiert werden, dann erst ist die Heizungsanlage anzupassen.

Eine Mustersanierung als Lernobjekt wäre für Saerbeck empfehlenswert, etwa wie bei Berufsschule Detmold demonstriert oder die Hochhäuser in der Buggingerstraße in Freiburg. Dort wurden Gebäude, die 1970 errichtet waren auf Passivhausniveau saniert, Warmmieten - neutral. Das bedeutet, die Bewohner der Sozialwohnungen bezahlen für Miete und Heizung nicht mehr als vor der Sanierung.

Kurt Gramlich empfahl, den internationalen Tag der offenen Türe zu nutzen, weltweit sind am 2. Wochenende im November viele Passivhäuser zu besichtigen. Informationen dazu finden sich im beim Passivhausinstitut, im Internet unter passiv.de

Weiter Informationen:

Sanierung in Detmold

Sanierung in Detmold

Sanierung in Freiburg

Leitlinie der Stadt Frankfurt

Umsetzung der Leitlinie der Stadt Frankfurt

Klimatisch Gütersloh mit Beschreibung des Passivhauses

ProPassivhaus Beschreibung verschiedener Baustandards

+ Mi 02.11.2016 Gütersloh, Feldstr. 31, Café Fairleben, 19:30 Uhr, Treffen der GNU-Gruppe Gütersloh +

FEE-OWL/2016-11-02 (zuletzt geändert am 2016-11-06 10:06:41 durch KurtGramlich)

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