Der Umweltausschuß des Kreises Gütersloh hat den Antrag einstimmig angenommen:

Der Kreis Gütersloh ist voller Energie – energieautark 2050


Antrag an den Umweltausschuss, Kreisausschuss und Kreistag

Der Kreis Gütersloh ist voller Energie – energieautark 2050

Sehr geehrter Herr Frankenfeld, sehr geehrter Herr Adenauer,

die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt für die nächste Sitzung des Umweltausschusses am 15.03.2012 folgenden Antrag auf die Tagesordnung zu setzen:

Antrag:

Der Kreis Gütersloh setzt sich zum Ziel, bis zum Jahr 2050 energieautark zu werden.

Die Verwaltung wird beauftragt, im Umweltausschuss die Aktivitäten des Kreises Steinfurt, der schon seit längerem dieses Ziel verfolgt, vorzustellen.

Begründung: Der Kreistag hat die Verwaltung am 10.10.2011 mit der Erstellung und Umsetzung eines Energiekonzeptes beauftragt. Auf der Grundlage eines einstimmigen Beschlusses im Juli 2011 hatte die Verwaltung einen entsprechenden Beschlussvorschlag erarbeitet, auf dessen Grundlage außerdem eine halbe Stelle im Stellenplan aufgenommen, eine weitere befristete Stelle besetzt und der Produkthaushalt für die Koordinierungsstelle Energie und Klima um 35.000 € aufgestockt werden sollen. Aktuelle Anträge der CDU-/FDP-Fraktion zur Einrichtung eines Fördertopfes für erneuerbare Energien und zur Ermittlung des Potenzials an Windenergie in den Kommunen sowie Beschlüsse der politischen Gremien zur CO2-Minderung in einzelnen Handlungsfeldern aus den letzten Jahre sollen in diesem Konzept berücksichtigt werden.

Ziel des Energiekonzeptes soll es laut Beschluss sein, dem Kreis, den Städten und Gemeinden sowie allen weiteren Akteuren Entscheidungsgrundlagen anzubieten, ihre klimaschutzrelevanten Aktivitäten und Kapazitäten im Sinne einer Klimaallianz sinnvoll zu bündeln und aufeinander abzustimmen. Um dem Vorgehen eine feste Richtung zu geben, soll jetzt ein übergeordnetes Ziel für den in Gang gesetzten Prozess ergänzt werden. Das Leitziel heißt: der Kreis Gütersloh wird bis zum Jahr 2050 energieautark. Das bedeutet, dass so viel regenerative Energie regional erzeugt wird, wie im Kreisgebiet insgesamt an Primärenergie verbraucht wird. Das Motto könnte sein: „Der Kreis Gütersloh ist voller Energie“.

Der Ausbau von erneuerbaren Energien vor Ort sowie die gleichzeitige Steigerung der Energieeffizienz entlastet die Umwelt, fördert die regionale Wertschöpfung und sorgt für die Bereitstellung von Energie zu bezahlbaren Preisen und kann damit auch als Teil der Daseinsvorsorge gesehen werden.

Das Ziel „100 % erneuerbare Energie“ hat deshalb auch überzeugende regionalwirtschaftliche Gründe. Die Wertschöpfung, die zurzeit durch Importe von Energieträgern wie Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran abfließt, soll wieder zurückgeholt werden. Regionale Energieerzeugung ist ein regionales Konjunkturprogramm, schafft qualitativ hochwertige Arbeitsplätze und bedeutet insgesamt eine regionale Wertschöpfung, durch die Gewerbesteuer in die öffentlichen Kassen fließt.

Der Kreis Steinfurt – auch bei anderen Themen ein Kreis, mit dem der Kreis Gütersloh sich verbunden fühlt – verfolgt schon seit mehreren Jahren das Ziel, bis 2050 (rechnerisch) energieautark zu werden. Das Kreisgebiet soll bis zum Jahr 2050 nur mit erneuerbaren Energien versorgt werden können. Bis dahin sollen die Einnahmen aus der Erzeugung von erneuerbaren Energien die Ausgaben für den Energieverbrauch übersteigen. Die regionale Wertschöpfung von derzeit 10 % soll dabei durch eigene Energieerzeugung konstant gesteigert werden. Das geschieht durch die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Steigerung der Energieeffizienz bei gleichzeitigem Ausbau von erneuerbaren Energien. Grundlage dafür stellt ein Leitfaden für den Aufbau eines regionalen Energiemanagements dar. Um seine Ziele zu erreichen, hat der Kreis Steinfurt eine Reihe von Projekten initiiert. Der Kreis Steinfurt soll seine Aktivitäten und Erfahrungen in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses vorstellen.

Neben dem Kreis Steinfurt gehen auch weitere Kreise und Initiativen in OWL bzw. NRW beispielhaft voran auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung wie zum Beispiel der Kreis Lippe, Energie Impuls OWL sowie der Kreis Euskirchen. Als gutes Beispiel kann auch der gemeinsame Auftritt der Netzwerke in der Energieregion Ostwestfalen-Lippe gesehen werden.

Um die regionale Wertschöpfung zu erhöhen, ist die Zusammenarbeit mit vielen regionalen Akteuren bzw. lokalen Partnern sowie den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, Energieversorgern, der ProWirtschaft GT, Vertretern der Wirtschaft, Umwelt- und Wirtschaftsverbänden erforderlich. Die Schaffung von vielen zukunftsfähigen Arbeitsplätzen vor Ort ist dadurch möglich.

Es ist sinnvoll, dass sich der Kreis Gütersloh ein Ziel setzt, auf das er hinarbeiten möchte. Nur wenn man vor Augen hat, wohin es gehen soll, kann man die Schritte in die richtige Richtung lenken und den Prozess langfristig auf dieses Ziel hin steuern.

Mit freundlichen Grüßen

Helga Lange Thorsten Schmolke Sprecherin der Fraktion Mitglied im Umweltausschuss


Mo, 25.06.2012 16:00 muss dieser Beschluss im Kreistag bestätigt werden.

KreisGuetersloh/EnergieAutark (zuletzt geändert am 2013-11-02 22:04:56 durch localhost)

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