Rede von Anette Klee am 22.09.2019 zum 4-spurigen Ausbau der B61
Ich heiße Anette Klee und begrüße Sie im Namen der Gemeinschaft gegen den Ausbau der B61.
Vor 18 Tagen habe ich diese Demo angemeldet.
Das Thema mit dem Ausbau der Straße war für mich so gut wie neu. Irgendwann hatte ich davon gehört und gedacht das ist so absurd und so groß, das machen die eh nicht. Dessen bin ich mir heute nicht mehr sicher. Ich habe die entsprechenden Zeitungsartikel des vergangenen Jahres gelesen und in die öffentlichen Planungsunterlagen von Straßen NRW geschaut und nun denke ich, dass der hier geplante Ausbau tatsächlich Wirklichkeit werden könnte.
Direkt vor der Demo äußerten sich Herr Tigges und Herr Kuper, die für die CDU im Landtag sitzen, in einem Interview, dass es keine konkreten Ausbaupläne für die B61 gebe. Weiter heißt es, dass die Vermessungen an der Straße nur der Aktualisierung der Grunddatenbasis bei Straßen NRW diene, die ACHTUNG! erforderlich seien, um in die Planungen einsteigen zu können.
Gleichzeitig spricht Straßen NRW, bei denen das Bauvorhaben im Bundesverkehrswegeplan seit 2016 als vordringlicher Bedarf vermerkt ist, noch vor zwei Tagen in der Lokalzeit von einer dringenden Notwendigkeit des vierspurigen Ausbaus, um den Verkehr zu entlasten und davon, dass eine Kapazitätserweiterung erreicht werden solle.
Ich denke, wir haben keine Zeit zu verlieren, um zu zeigen, was wir wollen. Bzw. um in diesem Falle erst einmal zu zeigen, was wir NICHT wollen.
Was vom Radentscheid aus Bielefeld zu mir und meinem Mann herübergetragen wurde, wurde in Gütersloh in kürzester Zeit zum Thema von vielen. An dieser Stelle von Herzen meinen Dank an die fleißigen, tatkräftigen und dennoch immer fröhlichen Menschen, die das hier durch ihr großes Engagement ermöglicht haben. Wir alle wollen den Ausbau dieser Straße nicht. Nicht jetzt und nicht später, auch nicht 30 Meter weiter rechts oder zwei Kilometer hinten. Wir wollen ihn gar nicht. Wir wollen auch keine Umgehungsstraße an anderer Stelle, irgendwo und irgendwie von hintern herum. Wir wollen eine echte Verkehrswende, die uns weg von immer mehr Autos führt. Wir wollen saubere Luft zum Atmen. Und wir wollen unsere Klimaziele einhalten. Und zwar nicht irgendwann in einer fernen Zukunft, nein, wir wollen das hier und jetzt.
Es muss Schluss sein damit, dass wir immer mehr Platz schaffen für immer mehr Autos, die uns die Luft zum Atmen nehmen.