Leserbrief zu NW Gütersloh vom 10.11.2015

B 61-Knoten sollen ausgebaut werden 12.11.2015

Die Stadt erkennt besonderen Handlungsbedarf, die Umgehung Ummeln verschärft die Lage. Seit Jahren wissen die Gütersloher Politiker und Stadtplaner, dass der Verkehr von nun fünf Autobahn-Zubringern über Gütersloher Straßen flutet. 2014 warnte der damalige Bau-und Verkehrsdezernent Henning Schulz vor einem Verkehrskollaps. Offensichtlich weiß man aber auch, dass ein Ausbau von Straßen immer größere Verkehrsströme nach sich zieht. Eine Erweiterung der A2 auf 8 Spuren ist schon im Gespräch.

Da kann man als Normaldenker doch nur auf ein Ergebnis kommen: Verkehr reduzieren!

Diese Chance haben Politik und Verwaltung aber mit der Zustimmung zu dem derzeitigen Buskonzept 2014 vertan. Man kannte die Verkehrssituation und wusste, dass mit dem " neuen " Konzept wenn überhaupt, nur dürftige 2 bis max. 8 % mehr Fahrgäste erwartet wurden. Es ist völlig unverständlich, warum die Politiker ihr angestrebtes Ziel, mit einem attraktiven Busangebot die Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen, aufgegeben haben, denn jetzt ist schon sichtbar, dass die Gütersloher die Hoffnung auf ein wirklich attraktives Angebot aufgegeben haben. Sie steigen nicht um. Warum sollten sie auch? Das „neue“ Angebot ist ja noch schlechter als das alte! Die Busse fahren für 3 Mio. Euro Zuschussbedarf/J unserer Steuergelder die meiste Zeit des Tages weiter fast leer. Politiker und Verwaltung wissen, dass wie seit Jahrzehnten auch das neue Bus-Konzept nicht von Fachleuten wie Verkehrs- Linienplanern erstellt wurde, sondern von Architekten und Stadtplanern. Sie kennen seit 2010 auch das erfolgreiche Busangebot von Detmold. Es ist mit seinem dichten Liniennetz und einem Abo-Preis unter 1€/ Tag so attraktiv, dass man 3x so viele Fahrgäste wie in Gütersloh transportiert und das bei einem Zuschussbedarf von nur 1 Mio. Euro/J. Detmold konnte so seine Fahrgastzahlen um 700 % steigern, obwohl die Stadt 20 000 Einwohner weniger hat.

Es ist darum leichtfertig, verschwenderisch und unverantwortlich sich mit mickrigen 2 bis 8 % mehr Fahrgästen zufrieden zu geben, auf Fachleute zu verzichten und sich nicht an zahlreichen anderen erfolgreichen Städten zu orientieren. Dort können z. B. Parkplätze zu Grünanlagen, Parkhäuser zu Wohnraum umgebaut werden, was gravierend zur Verbesserung des Stadt-Klimas beiträgt.

Bei 40 000 Fahrzeugen auf dem Ring erkennt die Stadt nun besonderen Handlungsbedarf und denkt wie immer nur an Ausbau, zuerst die Kreuzungen, dann sicher vierspurig die ganze Strecke. Diesen Wahnsinn kann nur ein Umdenken stoppen. Anzeichen für neue Denkwege zu diesem Thema sind weder bei Politikern noch Stadtplanern der Klimastadt Gütersloh zu erkennen und das trotz Klimabeirat, Klimatisch, Klimawoche, Klimamanager, Klimakonzepten....

Die Gemeinschaft für Natur-und Umweltschutz, GNU, und andere Gütersloher Verbände fordern ein Umdenken auch in unserer Stadt, um die katastrophalen Folgen des Klimawandels aufzuhalten. Mehr dazu auf der Kundgebung zum Klimagipfel am 29.11.2015 von 14-16:00 Uhr auf dem Kolbeplatz.

Angelika Daum GNU

AngelikaDaum/Leserbrief/2015-11-12 (zuletzt geändert am 2015-11-14 16:32:42 durch KurtGramlich)

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