Übersetzung des Vortrages bei der Radkomm #5 in Köln von Mikael Colville-Andersen, Stadtplaner und Mobilitätsexperte aus Kopenhagen

Quelle: Vortrag in englischer Sprache

Begrüßung durch Michael Adler: ... Radfahren ist der City Changer ..

Mikael Colville-Andersen:

Danke, danke, Radkomm - endlich, wir haben seit Jahren darüber gesprochen, an der Radkomm teilzunehmen, und jetzt endlich hat es geklappt, besonders an einem Tag wie diesem. (Zeigt auf die Zahl 206687 der gesammelten Unterschriften "Aufbruch Fahrrad").

Ich habe nachgedacht, als ich noch hier als Zuhörer saß, über all die Keynotes, vielleicht waren es schon mehr als 300 in den letzten 10 Jahren.

Ich kann mich nicht errinnern, dass in der letzten Zeit auch mal ein Büregermeister einer großen Stadt unter den Zuhörern saß.

Das ist wirklich eine bemerkenswerte Sache.

[1:52] Applaus

Aber Henriette, Du weißt nicht, was ich sagen werde, deshalb schon einmal Entschuldigung bevor ich anfange.

Ich bin nicht aus Köln, ich kann nicht volontier (?), ich habe in Nichts hier investiert, ich habe nichts zu verkaufen, ich habe nur einige Ideen über Städte.

Ich möchte über Bicycle Urbanism sprechen. Wie notwendig es ist, unsere Fahrrader wieder zurück in die Städte als Transportmittel zu bringen. Aber das Erste, was ich sagen möchte, auf Konferenzen wie dieser, ist: Ich bin keine Radfahrer!

Ich identifiziere mich nicht als ein Radfahrer. Ich trage kein Elastan, ich habe keine fingerlosen Handschuhe und keinen Fahrradhelm.

Ich kenne eine große Zahl von Radfahrern, meine Freunde in der ganzen Welt sind es. Ich bin nur ein Mensch, der ein Fahrrad benutzt, um in seiner Stadt herumzukommen.

Hier ist mein Fahrrad, es steht jetzt gerade in Kopenhagen am Flughafen. Ich werde nach Hause fliegen, auf mein Fahrrad steigen und nach Hause radeln.

Aber ich habe in mehr als 100 Städten als Städte Planer (urban designer) gearbeitet um zu versuchen, Städte zu verbessern, das Leben in Städten zu verbessern.

Und meine Aufgabe ist es, zu wissen, was überall passiert.

Ich kann Ihnen von der coolen Kampagne erzählen, die in Santiago in Chile läuft, oder die neue Infrastruktur in Vancouver, all in den Städten rund um die Erde, ich weiß, was überall geschieht.

Ich habe in den letzten 12 Jahren darüber nachgedacht, und ich kann mich nur an eines erinnern, was dabei aus Köln bekannt ist: Es war vor ein paar Jahren, als die Stadt ein paar Clowns beauftrat hatte, den Fußgängern das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu zeigen.

Das war das Einzigste, was ich gehört habe. Die Fußgänger zu beschämen, niemand sprach über die Autofahrer, die Menschen töten, sie waren nur dabei, die Fußgänger zu beleidigen.

So an dieser Marke Köln sollten wir arbeiten.

Ich habe eine Fernseh-Serie, die im Juli auf einem östereichischen Kanal gesendet wird: The Life-Sized City. Das ist, was ich jetzt tue, das Bild der Stadtplanung, es geht um Fahrrader aber auch um die gesamte Stadtplanung.

Städte in der ganzen Welt sind dabei, sich zu verändern. Und ich bin neugierig auf die hervorragenden Geschichten, rund um die Welt, auf Aktivisten, auf Bürger, die müde sind, immer auf die Verwaltung zu warten, die einfach Dinge tun, um den Raum zurückzuerobern und die sagen: Wir bestehen darauf, dass etwas geändert wird.

Da passiert etwas, rund um die ganze Welt.

Die Leute tun etwas, es ist keine große Kampagne, es ist in der kleinen Nachbarschaft in Buenos Aires, es ist ein Typ in Tokio, es sind Familien in Toronto, wirklich eine interessante Zeit, Dinge ändern sich, und ich denke, die meisten Leute hier im Saal sind Teil dieser Veränderung.

Aber wir müssen verstehen, was ist der Unterschied. Ich bin zuversichtlich, dass der Film in deutscher Sprache im Juli herauskommt.

Hier einige Bücher: Das oben links beschreibt 10 Jahre meines Nachdenkens, meine Philosophie , alles was wir brauchen, um Fahrrader wieder zurück in die Städte zu bekommen. Es kommt hoffentlich zum Ende diesen Jahres auch in deutscher Sprache heraus.

Das nächste Buch gibt es seit ein paar Monaten.

Ich weiß wer das Buch liest, hoffentlich Ihr alle, und alle, die mich anrufen, und Städteplaner und LEute, die sich um unsere Städt kümmern.

Aber dannn habe ich noch ein anderes Buch geschrieben: Kurze Einführung in Fahrrad Stadtplanung für Leute, die das überhaupt nicht interessiert. Und es gibt eine Menge LEute, die das gar nicht interessiert.

[5:09]

. . .

[49:50] Applaus

[50:00]

Was sind die Werkzeuge?

Wir haben den politischen Willen. Überall auf der Welt gibt es Politiker, die es verstehen.

Die Bereitschaft zum Experimentieren.

Kopenhagen ist heute Kopenhagen wegen der Pilotprojekte. Wir haben nicht den langen Diskussionsprozess durchlaufen. Wir haben gesagt, lasst uns einfach diese neue Idee ausprobieren und seit den 90ern sind wir unterwegs. Wir wissen nicht, ob das funktionieren wird, es wird wahrscheinlich funktionieren, aber okay. Und die Bürger natürlich: Wir wollen dieses dumme neue Zeug nicht.

Kennen Sie den dänischen Philosophen Søren Kierkegaard? Er sagt, jeder will den Fortschritt, aber niemand will Veränderungen. Also, wir wissen das über die Menschen in den Städten und wir lieben unsere Bürger.

[50:38] FIX: Aber wir wissen, damit haben wir es hier zu tun.

"Wir werden hier einen Fahrradweg anlegen." - "Ich will den Radweg nicht! Ähhh!" - "Aber er ist nur für 6 Monate, und dann werden wir ihn wieder zurückbauen wenn es nicht funktioniert." - "Ja, dass wird nicht funktionieren". Und nach 2 Tagen hört man "Das ist fantastisch"

BicycleUrbanism (zuletzt geändert am 2019-07-31 13:38:19 durch HansUlrichBirke)

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