Leserbrief: Rat der Stadt Gütersloh und Stadtwerke Gütersloh sollen Ausstieg beschließen

Wachgerüttelt und aufgeschreckt durch Fukushima, ist der Ausstieg aus der Atomkraft über alle Parteigrenzen hinweg gesellschaftlich mehrheitsfähig geworden. Der kurzfristige Ausstieg wird aber nur gelingen, wenn Gesetze und Konzepte auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zur Umsetzung erarbeitet werden und folgerichtig ineinander greifen.

Gefragt sind dabei auch unsere Versorgungsbetriebe vor Ort, also die Stadtwerke Gütersloh und deren Eigentümer, die Stadt Gütersloh. Ein Blick über den kommunalen Tellerrand zeigt, wie andere bereits gehandelt haben.

Stadtwerke wie Lemgo haben seit Jahren auf den Ausstieg hin gearbeitet und versorgen schon heute alle Privathaushalte zu 100% atomstromfrei. Rietberg hat den Umstieg auf eine nachhaltige, erneuerbare Energieversorgung bis 2030 beschlossen. Der Rat der Stadt Bielefeld hat den rascheren Ausstieg Bielefelds aus der Atomenergie eingeleitet: "So schnell wie möglich, spätestens bis 2018." Die Stadtwerke Gütersloh haben heute noch immer einen Atomstromanteil von 40%, bundesweit liegt der Anteil bei 25%.

Es ist also höchste Zeit, dass die Stadt Gütersloh und die Stadtwerke Gütersloh handeln. Der Rat der Stadt sollte einen entsprechenden Beschluß fassen. Sollte der Rat nicht handeln, empfehlen wir zu einem echten Ökostromanbieter zu wechseln und als Kunde erst dann zu den Stadtwerken zurückzukommen, wenn diese Bedingungen erfüllt sind.

Bei den Stadtwerken Gütersloh wird in Kürze die Geschäftsführung neu besetzt. Diese Neubesetzung ist eine gute Gelegenheit, sich für jemanden zu entscheiden, der für den Umstieg steht und mit Initiative voranbringt.

Kurt Gramlich

Gabriele Diekötter

FEE-OWL/2011-04-14 (zuletzt geändert am 2013-11-02 22:04:54 durch localhost)

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