Unterschiede zwischen den Revisionen 2 und 3
Revision 2 vom 2014-12-03 17:30:18
Größe: 138
Kommentar:
Revision 3 vom 2015-07-03 12:32:59
Größe: 2571
Kommentar: TTIP, CETA und gesundheitliche Risiken der Gentechnik
Gelöschter Text ist auf diese Art markiert. Hinzugefügter Text ist auf diese Art markiert.
Zeile 1: Zeile 1:
## page was renamed from FEE-OWL/2015-07-22 = + TTIP, CETA und gesundheitliche Risiken der Gentechnik, Bielefeld, Universität, H 12, 18:30 + =

Mittwoch, 15.Juli, 18:30 Uhr, Hörsaal 12, Uni-Hauptgebäude


Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen der Gentechnikregulierung in
den USA und Kanada auf der einen Seite und der EU auf der anderen Seite.
Beispielsweise durchlaufen in den USA, anders als in der EU, längst
nicht alle gentechnisch veränderten Pflanzen eine Risikoprüfung, bevor
sie auf den Markt kommen. Das Vorsorgeprinzip, Maßnahmen zum Schutz der
gentechnikfreien Landwirtschaft, die Kennzeichnung von gentechnisch
veränderten Lebensmitteln spielen in den USA keine Rolle, sind aber in
der EU zentrale Elemente der Gentechnikgesetzgebung. Bisher gilt: Auch
wenn die Risiken im Detail noch nicht bekannt sind, können in der EU
vorsorglich Maßnahmen ergriffen werden, um Mensch und Umwelt zu
schützen. Auch eine Kennzeichnung kann unabhängig von bereits
nachgewiesenen Risiken vorgeschrieben werden, um VerbraucherInnen
ausreichende Wahlfreiheit zu ermöglichen. Das Vorsorgeprinzip,
umfassende Kennzeichnung, Einschränkungen bei den Zulassungen und beim
Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen wird man unter den
Rahmenbedingungen der geplanten Freihandelsabkommen aber kaum
verteidigen können. Gleichzeitig kommen aber immer neue, risikobehaftete
Produkte auf den Markt: Beispielsweise Pflanzen mit neuen
Gen-Kombinationen, die gleichzeitig ein halbes Dutzend Insektengifte
produzieren und gegen mehrere Herbizide resistent gemacht wurden. Oder
Insekten, die mit synthetischer DNA ausgestattet wurden. Angesichts
neuer Risikopotentiale müsste unter anderem das Vorsorgeprinzip deutlich
ausgebaut werden - mit CETA und TTIP scheint das aber unmöglich.


Dr. Christoph Then ist Geschäftsführer von Testbiotech e.V.
(www.testbiotech.org). Er ist zudem ein Koordinator des internationalen
Bündnisses "Keine Patente auf Saatgut" (www.no-patents-on-seeds.org).
Christoph Then beschäftigt sich seit etwa 20 Jahren mit aktuellen Fragen
der Gen-und Biotechnologie. Er ist Mitbegründer der Initiative "Kein
Patent auf Leben!" und war bis Ende 2007 Leiter des Bereiches Gentechnik
und Landwirtschaft bei Greenpeace Deutschland. Testbiotech befasst sich
mit der Folgenabschätzung im Bereich der Biotechnologie, fordert &
fördert unabhängige Forschung, untersucht ethische, wirtschaftliche
Folgen und prüft Risiken für Mensch und Umwelt.








+ TTIP, CETA und gesundheitliche Risiken der Gentechnik, Bielefeld, Universität, H 12, 18:30 +

Mittwoch, 15.Juli, 18:30 Uhr, Hörsaal 12, Uni-Hauptgebäude

Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen der Gentechnikregulierung in den USA und Kanada auf der einen Seite und der EU auf der anderen Seite. Beispielsweise durchlaufen in den USA, anders als in der EU, längst nicht alle gentechnisch veränderten Pflanzen eine Risikoprüfung, bevor sie auf den Markt kommen. Das Vorsorgeprinzip, Maßnahmen zum Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft, die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln spielen in den USA keine Rolle, sind aber in der EU zentrale Elemente der Gentechnikgesetzgebung. Bisher gilt: Auch wenn die Risiken im Detail noch nicht bekannt sind, können in der EU vorsorglich Maßnahmen ergriffen werden, um Mensch und Umwelt zu schützen. Auch eine Kennzeichnung kann unabhängig von bereits nachgewiesenen Risiken vorgeschrieben werden, um VerbraucherInnen ausreichende Wahlfreiheit zu ermöglichen. Das Vorsorgeprinzip, umfassende Kennzeichnung, Einschränkungen bei den Zulassungen und beim Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen wird man unter den Rahmenbedingungen der geplanten Freihandelsabkommen aber kaum verteidigen können. Gleichzeitig kommen aber immer neue, risikobehaftete Produkte auf den Markt: Beispielsweise Pflanzen mit neuen Gen-Kombinationen, die gleichzeitig ein halbes Dutzend Insektengifte produzieren und gegen mehrere Herbizide resistent gemacht wurden. Oder Insekten, die mit synthetischer DNA ausgestattet wurden. Angesichts neuer Risikopotentiale müsste unter anderem das Vorsorgeprinzip deutlich ausgebaut werden - mit CETA und TTIP scheint das aber unmöglich.

Dr. Christoph Then ist Geschäftsführer von Testbiotech e.V. (www.testbiotech.org). Er ist zudem ein Koordinator des internationalen Bündnisses "Keine Patente auf Saatgut" (www.no-patents-on-seeds.org). Christoph Then beschäftigt sich seit etwa 20 Jahren mit aktuellen Fragen der Gen-und Biotechnologie. Er ist Mitbegründer der Initiative "Kein Patent auf Leben!" und war bis Ende 2007 Leiter des Bereiches Gentechnik und Landwirtschaft bei Greenpeace Deutschland. Testbiotech befasst sich mit der Folgenabschätzung im Bereich der Biotechnologie, fordert & fördert unabhängige Forschung, untersucht ethische, wirtschaftliche Folgen und prüft Risiken für Mensch und Umwelt.

+ Bürgerinitiative Energiewende AG Verkehrswende, Gütersloh, Alte Weberei 19:30 Uhr +

FEE-OWL/2015-07-15 (zuletzt geändert am 2015-07-15 19:18:00 durch KurtGramlich)

Alle Inhalte in diesem Wiki stehen unter der Creative Commons SA 4.0 DE Lizenz