+ Do 26.10.2023, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, Online-Seminar, 17 - 18:15 Uhr: Grundkurs Digital in die Mobilitätswende #2 +
Das derzeitige, auf dem privaten Pkw basierende Mobilitätssystem ist nicht nachhaltig: Es trägt zum Klimawandel bei, ist aus geschlechtsspezifischer und sozioökonomischer Sicht ungerecht, gefährdet die Gesundheit und versperrt den städtischen Raum. Um dem entgegenzuwirken, bieten Mobilitätsdaten ganz neue Möglichkeiten der Planung, Organisation und Umsetzung von Mobilität und Verkehr.
Im ersten Teil dieses Grundkurses erfahren Sie, wie sich die Erhebung von Mobilitätsdaten gerade verändert und welche grundlegend neuen Möglichkeiten sich aus der Digitalisierung für die Mobilitätswende ergeben.
Im zweiten Teil werfen wir einen vertiefenden Blick auf Mobilitätsplattformen, denn diese können die Mobilitätswende substanziell voranbringen - gleichzeitig droht auch eine Monopolstellung eines Digitalriesen, die dem ÖPNV zu schaffen machen könnte.
+ Do 26.10.2023, Münchner Zukunftssalon, Goethestr. 28, Online und YouTube-Streaming, 19 - 21 Uhr: Fahrplan für ein klimagerechteres Deutschland #2 +
Zum Event im Rahmen des Münchner Klimaherbst 2023 „Klimagerechtigkeit" lädt Protect the Planet ein zu einem hybriden Vortragsabend mit Publikums- und Chat-Diskussion. Im letzten Bericht des Weltklimarats (IPCC) von März 2023 wird prognostiziert, dass das 1,5-Grad-Limit (Paris, 2015) bereits 2030 bis 2035 überschritten sein wird. Selbst wenn alle Emissionsreduktionsziele aller Staaten umgesetzt würden, würde die Erderwärmung bis 2050 weltweit durchschnittlich auf +2,4 bis 2,9 Grad ansteigen. Der deutsche Jahres-Ausstoß an Treibhausgasen pro Person liegt im Durchschnitt bei 11,2 Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2aeq). Und ist damit 60 % höher als der Weltdurchschnitt und mehr als viermal so hoch wie in Indien. Ist das gerecht?
Als achtgrößter Emittent weltweit steht Deutschland in der globalen Verantwortung, nicht nur die eigenen Emissionen deutlichst zu senken, sondern auch die Länder, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind, zu schützen und zu unterstützen. Deutschland hat sich im Rahmen des völkerrechtlich verbindlichen Pariser Klimaabkommens 2015 dazu ver-pflichtet, „ehrgeizige Anstrengungen“ zu unternehmen und dafür kontinu-ierlich anzupassende nationale Beiträge festzulegen. Dieser Verantwortung wird die Bundesregierung nicht gerecht: Aus dem Klimaschutzgesetz von 2021 lässt sich ein nationales CO2-Reduktionsziel von 65% bis 2045 ableiten. Diese Zahl wird vom Climate Action Tracker (CAT) als „höchst unzureichend“ bewertet – sie steht auch definitiv nicht im Einklang mit dem uns global-anteilig „noch zustehenden“ Restbudget zur Einhaltung des +1,5-Grad-Limits von insgesamt max. 3 Gigatonnen CO2aeq (GT). Dieses einzuhalten entspräche einer Senkung der Emissionen in Deutschland bis 2030 um mindestens 90% und bis 2035 auf Null.
Augenscheinlich hat auch die aktuelle Bundesregierung hierfür keinen Fahrplan. Stattdessen verkündete „die Ampel“ im März 2023 sogar deutliche Rückschritt beim Klimaschutz.
Die zivilgesellschaftliche Klimaschutzorganisation GermanZero arbeitet daran, Deutsch- land auf einen deutlich schnelleren Klimaneutralitätskurs zu bringen. Zu ihren Kernforder- ungen zählt, dass die Bundesregierung endlich den „Nationalen Beitrag zur Begrenzung der Klimakrise“ (gemäß Klimavertrag 2015) in das Klimaschutzgesetz aufnimmt: Dieses nationale Restbudget von 3 GT basiert auch auf der historischen Verantwortung, die Deutschland hat, und ist damit Teil der globalen Gerechtigkeitsfrage. Auch ein finanziell fairer Ausgleich muss deshalb den nationalen Klimaschutz ergänzen: Mindestens 8 Mrd. Euro sollten die internationalen Zahlungen jährlich umfassen, um der historischen Ungleichverteilung beim Emissionsausstoß gerechter zu werden.
Dass eine 1,5-Grad-konforme Gesetzgebung im Einklang mit den völkerrechtlich vereinbarten Klimazielen möglich ist, hat GermanZero mit dem „Fahrplan für ein klimaneutrales Deutschland 2035“ bewiesen: Das 1,5-Grad-Gesetzespaket – entwickelt von 300 Beteiligten – liefert sektorenübergreifend alle Maßnahmen, mit denen die deutschen Ziele innerhalb des Pariser Klimaabkommens einzuhalten sind. Es vereint fachliche Expertise mit Bürgernähe, Wirksamkeit mit Ausgewogenheit und Umsetzbarkeit mit sozialer Gerechtigkeit. Um diese gesetzlichen Lösungen deutlich einzubringen gehen GZ-Lokalgruppen gemeinsam mit auf Sektoren spezialisierten Fachleuten zu ihren Wahlkreisabgeordneten zu Politikgesprächen und lobbyieren so aktiv für eine klimasichere Zukunft. Auch auf der kommunalen Ebene versucht das Netzwerk LocalZero (mit fast eintausend Engagierten) Ort für Ort klimaneutral zu machen: Die 85 ehrenamtlichen LocalZero-Teams sind Ansprechpartner für kommunale Klimaneutralität (übrigens auch in München mit dem Pilot-Projekt „CO2-Monitoring“). Vielfach arbeiten diese mit dem GZ-Tool "Klimavision", mit dem sich für jede Kommune in Deutschland per Mausklick ein (lokaler) Fahrplan erzeugen lässt. So wurden schon in 37 Städten verbindliche Klimaneutralitäts-Beschlüsse erreicht.
+ Do 26.10.2023, Verl, Sender Straße 8, Prowi-Gt, 15 - 16:30 Uhr: Das Stromnetz der Zukunft +
Die Energiewende wird unsere Stromnetze revolutionieren. Unternehmen müssen mit schwankenden Preisen rechnen. Die Kosten für Energie und Leistung werden sich nach dem schwankenden Angebot richten (müssen) – je heller und windiger desto billiger. Im Stromnetz der Zukunft werden energie-flexible Unternehmen Vorteile genießen: sie können mehr Strom in billig-Momenten nutzen und in teuren Stunden verzichten.
Wie werden Unternehmen energie-flexibel? Welche Gedanken- und Handlungs-Schritte sind notwendig? Welche Daten müssen Verantwortliche im Betrieb messen und auswerten (lassen)? Welche Hard- und Softwares helfen? – Diese Fragen werden in dieser Veranstaltung beantwortet.
Der Info-Nachmittag startet mit einem Theorieteil (≈ 40 min). Anschließend zeigt die Firma Beckhoff Automation, wie ein zielgerichtetes Energie-Management in der Praxis aussieht und wie heute verfügbare Technik Unternehmen energie-flexibel machen kann. Zusätzlich bleibt Zeit für Rückfragen und Diskussion
+ Do 26.10.2023, Harsewinkel, Kulturort Wilhalm, Energiegenossenschaft Sonnenwende eG Region Gütersloh, ab 19:00 Uhr: Kalte Nahwärme - die (noch) unbekannte Lösung +
Kalte Nahwärmnetze – die (noch) unbekannte Lösung
Philipp Metz vom Verein ErdwärmeDich e.V. aus Bremen wird auf Einladung der lokalen Energiegenossenschaft Sonnenwende eG Region Gütersloh am kommenden Donnerstag, 26.10.2023 um 19:00 Uhr ein Vortrag zum spannenden Thema Kalte Nahwärme (Anergie-Netz) im „Dritten Ort Wilhalm“ in Harsewinkel halten. Auf Grundstücken vieler Häuser sind Erdwärmebohrungen oft schwer oder gar nicht möglich. Wie kann bei engen Platzverhältnissen im Gebäudebestand die Erdwärme erschlossen werden? Es gibt eine Lösung – für Mieter und Hausbesitzer, gemeinsam mit der Stadt, Stadtwerke oder mit einer Genossenschaft. Ein Anergie-Netz stellt Erdwärme für Alle aus Erdsonden auf öffentlichem Grund zur Verfügung, Wärmepumpen können Energie für Heizung und Warmwasser liefern, auch wenn es auf Grundstücken kein Platz für Erdsonden gibt. Somit wird in Alt- und Neubauten, Innerstädtisch und Quartiersbezogen die Wende zu erneuerbaren, neutralen Energie effizient, sicher und bezahlbar ermöglicht. www.erdwärme-dich.de