Artikel in der Glocke vom 4.10.2016: Radweg an der Greffener Straße eröffnet

Unser Landrat stellt wie viele andere - gerade öffentliche - Menschen eine Diskussion als "schräg" dar, die sachlich betrachtet werden sollte:

Das Radfahren auf der Fahrbahn führt nicht zu mehr Unfällen. Nicht einmal statistisch.

Auf dem aktuellen Abschnitt an der Kreisstrasse 13 auch in absoluten Zahlen:

In 5 Jahren gab es auf dem Abschnitt des nun so sensationell eröffneten Radwegs nur 2 Unfälle. Davon einer auf dem Sonderweg NEBEN der Fahrbahn. Beide Unfälle begünstigt durch verkehrswidriges Verhalten.

Woher stammt nun das Bauchgefühl unseres Landrates? Wer berät ihn, welche Zahlen liegen ihm vor? Einen Unfallschwerpunkt gibt es jedenfalls nicht.

Schräg.

Den Vorschlag, Radfahrer grundsätzlich auf der Fahrbahn zu führen als "schräg" abzutun, spricht den schrecklichen Unfällen Hohn, die regelmäßig gerade an Einmündungen passieren. Nicht auf der Fahrbahn sondern an den ach so sicheren abgesetzten Radwegen!

Dem Landrat stünde es gut zu Gesicht, die Realität mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden, anstatt in Stammtischmanier Gefühle zu propagieren. Interessant wäre es, sich einmal die Verursacher der allermeisten Verkehrsunfälle vorzuknöpfen: Es sind nicht die Fußgänger und nicht die Radfahrer!

Könnte man womöglich Geschwindigkeiten reduzieren? Oder gar Nachschulungen anordnen, wie man mit anderen Verkehrsteilnehmern umgeht? Oder grundsätzlich die Verursacher zu Konsequenzen leiten, statt Rad- & Fuß-Umwege für die Opfer zu bauen? Wahrhaft "schräge" Gedanken...

Felix Kupferschmidt

FelixKupferschmidt/Leserbrief/2016-10-12 (zuletzt geändert am 2016-10-12 12:05:09 durch KlausDefacht)

Alle Inhalte in diesem Wiki stehen unter der Creative Commons SA 4.0 DE Lizenz