"Verkehrsversuch" Kahlertstraße

In verschiedenen Leserbriefen haben sich Bürger zu dem "Verkehrsversuch" Kahlertstraße geäußert. Beim Lesen ist mir klar geworden, dass zu zwei Dingen Unkenntnis herrscht:

1. Die Straßenverkehrsordnung schreibt vor, dass Fahrzeuge, wozu auch Fahrräder gehören, grundsätzlich auf der Fahrbahn zu fahren haben. Nur wenn ein blaues Schild mit einem Fahrradsymbol an einem Radweg aufgestellt ist, muss dieser benutzt werden.

2. Eine Radwegebenutzungspflicht darf nur bei besonderen Gefahrenlagen angeordnet werden. Deshalb sind in Gütersloh die blauen Radweg-Schilder nur noch selten zu finden. Der "Verkehrsversuch Kahlertstraße ist also eigentlich gar kein Verkehrsversuch, sondern eher eine überfällige Aufklärung zur geltenden Straßenverkehrsordnung, eine Offensive zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme im Miteinander im innerstädtischen Straßenverkehr.

Radfahrer haben fast überall die Freiheit der Wahl, ob sie auf der Fahrbahn oder auf dem Radweg fahren. Auf der Fahrbahn sind sie stets im Blickfeld der Autofahrer und damit sicherer unterwegs. Wer einen Radweg benutzt, sollte seine Fahrweise so anpassen, dass er Konflikte mit Fussgängern vermeidet und an Einfahrten und Einmündungen damit rechnet, vom Autofahrer übersehen zu werden.

Die Aktion an der Kahlertstraße hat nach Aussage einiger Fahrbahnradler bereits dazu geführt, dass sie nicht mehr angehupt werden und Autofahrer insgesamt mehr Rücksicht nehmen. Dafür auf diesem Wege ein Dankeschön an die Autofahrer.

Gabriele Diekötter

GabrieleDiekoetter/Leserbrief/2015-06-05 (zuletzt geändert am 2015-06-13 09:45:28 durch KurtGramlich)

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