Informationen zum Thema Graue Energie
Berechnung Graue Energie und Passivhaus Wolfgang Feist 2007
Beispielrechnung an drei Gebäuden in der Schweiz
- Fazit aus dieser Studie:
- Die Graue Energie ist ein Mass für den Verbauch an endlichen nicht erneuerbaren Ressourcen und ein Indikator für die mit dem Energieverbrauch verbundenen Umweltbelastungen.
- Gesamtenergiebetrachtungen über 30 Jahre sind für die Entscheidungsträger hilfreich und liefern die Basis, für Kosten-Nutzen-Abschätzungen im Bereich „Energiesparen“. Der Fokus liegt heute zu einseitig bei der Heizenergie.
- Im Bereich Minergiestandard ist die Graue Energie in einer 30-Jahre-Betrachtung ebenso wichtig wie die Wärmeenergie zur Beheizung der Räume.
- Bei konventionellen Bauobjekten, die den Minergie-Standard deutlich nicht erreichen, ist die Senkung des Heizenergiebedarfs die effizienteste Massnahme.
- Grösse und Form eines Bauobjektes sind die wichtigsten Faktoren für die Graue Energie, je kompakter und je grösser ein Baukörper, desto niedrieger ist der auf die Geschossflächeneinheit bezogene Grauenergiewert.
- In den meisten Fällen sind Einsparungen bei der Grauen Energie auch mit Kostenreduktionen verbunden.
- Tragstruktur und Gebäudehülle machen in der Regel etwa 2/3 des Grauenergiewertes aus. Der Einfluss des statischen Konzeptes ist noch wenig untersucht. Es scheint, dass schlanke und stark bewehrte Betonelemente weniger Graue Energie erfordern als grösser dimensionierte und schlaff bewehrte mit gleichwertigen baustatischen Leistungen.
- Fenster weisen in der Regel eine höhere Graue Energie auf, als opake Aussenwandkonstruktionen. Je höher der Rahmen- und Flügelanteil desto energieintensiver ist die Herstellung des Fensters. Metallfenster sind energieintensiver als Holz/Metallfenster.
- Bei den Wänden sind die leichteren Konstruktionen oft auch die weniger energieintensiven. Holzwerkstoffe und mineralische Baustoffe sind in der Regel weniger energieintensiv als Metalle und Kunststoffe, sofern diese funktionsgerecht eingesetzt werden.
- Der Einfluss der Materialisierung oder auch der Einfluss der Herkunft von Baustoffen wird in der Regel überschätzt.