Leserbrief zum Artikel "Lückenschluss für Radler" in der NW vom 6.10.2016

Was Herr Adenauer für schräg und gefährlich hält, nämlich das Fahrradfahren auf der Fahrbahn, erweist sich bei wissenschaftlicher Betrachtung sicherer als das Benutzen von Fahrradwegen. So weisen fachspezifische Untersuchungen des Bundesamtes für Verkehrswesen genau auf diesen Sachverhalt hin. Des Weiteren zeigen die Daten zur Unfallstatistik im Kreis Gütersloh, dass die meisten Unfälle mit Radfahrern, nämlich 80 %, auf Radwegen passieren, wovon der motorisierte Verkehrsteilnehmer zu ebenfalls 80 % die Hauptschuld trägt. An der Greffener Straße gab es im Zeitraum zwischen 2011 und 2015 ganze 2 Radfahrunfälle. Von 108 Unfällen mit Radfahrern in Herzebrock-Clarholz innerhalb dieser Zeitspanne ereigneten sich 26 an der Clarholzer Straße mit Radweg. Von den 108 Unfällen war der Unfalltyp 342 (20 Unfälle) mit Abstand am häufigsten vertreten. Dabei fährt der Radfahrer auf dem linken Sonderweg und das andere Fahrzeug kommt aus einer untergeordneten Einmündung.

Außerdem zeigen die Unfallzahlen an der Kahlertstraße in Gütersloh nach dem Aufheben der Radwegbenutzungspflicht signifikant weniger Unfälle mit Radfahrern auf. Auf die Bemerkung von Herrn Diethelm, dass das Radfahren außerorts mit dem Begriff „lebensmüde“ zu umschreiben wäre, kann ich nur antworten, dass ich mich beim Radfahren auf der Fahrbahn auf der Kornstraße in Richtung Lintel äußerst sicher fühle, da ich deutlich sichtbar unterwegs bin. In diesem Zusammenhang möchte ich an die schweren und sogar tödlichen Unfälle abbiegender LKWs mit Fahrradfahrern auf Radwegen erinnern.

Helge Müller

HelgeMueller/Leserbrief/2016-10-06 (zuletzt geändert am 2016-10-13 09:40:50 durch KlausDefacht)

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