Sehr geehrte Schulministerin Frau Gebauer,

ich bin eine Mutter mit Kindern im Alter von 18 und 19 Jahren. Beide sind an einem Freitag, am 18.1., auf die Straße gegangen, um für mehr Klimaschutz einzutreten. Und ich bin dankbar und stolz auf meine Kinder, die wie viele andere auch endlich erkannt haben, dass Sie auf ihre Elterngeneration nicht bauen können. Sie haben erkannt, dass sie selber aktiv werden müssen, um diesen Planeten Erde zu retten. Eben weil wir, die Eltern und Großeltern, unsere Verantwortung nicht sehen, wurde es höchste Zeit, uns zu fordern. Mein Sohn, aktiv in einer schulischen Klima-AG, hatte sich für diese Demo am 18.1. von seinem Schulleiter grünes Licht geben lassen. Alle SchülerInnen, die ihrer Forderung nach mehr Klimaschutz Ausdruck verleihen wollten, sollten für den Unterrichtsausfall entschuldigt sein. So stelle ich mir Schule vor – sie soll mündige Bürger und Bürgerinnen heranziehen, die bereit sind sich mit ihren Fähigkeiten für Ziele einzusetzen, die dem Erhalt von Mensch und Umwelt dienen. Das ist Schulpflicht wie ich sie verstehe.

Nun fordern Sie alle SchulleiterInnen in NRW auf, die Schulpflicht (in Ihrem Sinne!) durchzusetzen. Sie verbieten die Teilnahme an den Demonstrationen für mehr Klimaschutz.

Es geht um viel, Frau Ministerin – um sehr viel. Es geht um das Überleben auf dieser Erde! Zu schaffen ist das nur, wenn alle, wirklich alle mitmachen. Sowohl das Parteibuch als auch der Wunsch wiedergewählt werden zu wollen müssen dazu in die zweite Reihe treten. Die Politiker und Politikerinnen haben es in der Hand. Die SchülerInnen werden hoffentlich erst dann von ihren Protesten ablassen und bereitwillig zum Unterricht zurückkehren, wenn sie sehen, dass der Klimawandel endlich höchste Priorität erfährt.

Marion Grages 26.02.2019

MarionGrages/Brief/Schulministerin (zuletzt geändert am 2019-02-26 22:23:48 durch KlausDefacht)

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