Leserbrief von Marlies Weihrauch in der Glocke 05.08.2022
Leider sind die Aussagen des Bauern Bremehr zum großen Teil schlicht unwahr. Hier nur einige faktenbasierte Richtigstellungen: Die meisten Nutztiere stehen nicht auf Wiesen und fressen Gras, sondern Getreide, Mais und andere Futtermittel. Ca. 60% des Getreides landet in Tiermägen. Dies ist eine extreme Verschwendung, denn es sind bis zu zehn Getreidekalorien nötig, um eine einzige Fleischkalorie zu erzeugen. Fleisch als Eiweißquelle ist nicht nötig, es steht mehr als genug hochwertiges pflanzliches Eiweiß zur Verfügung. Fleisch macht krank. Unter anderem begünstigt es Darmkrebs, Diabetes, Herz- Kreislauf-Probleme, Nierenversagen, chronische Entzündungen, Arthrose und Rheuma. Besonders gefährlich ist verarbeitetes Fleisch, also die geliebte Wurst. Sie ist so tödlich wie Nikotin – sagt die Weltgesundheitsorganisation. Derzeit essen die Deutschen im Durchschnitt 60 Kilo Fleisch pro Jahr. Verträglich sind aber nur maximal 15 Kilo, macht 300 Gramm in der Woche. Auch der Getreidenotstand kann abgewendet werden: statt das Getreide an Nutztiere zu verfüttern, es den Menschen im Globalen Süden liefern. Nebenbei würde es auch dem Klima helfen, wenn der Fleischkonsum sinkt. Eine ausgewachsene Kuh stößt pro Tag rund 300 Liter Methan aus. Dieses Treibhausgas ist etwa 25 Mal so schädlich wie das CO. (lt. WWF) Nur 0,4% des Wassers auf der Erde ist Trinkwasser. Die 16000 Liter Trinkwasser je Kilo Rindfleisch beruhen hauptsächlich auf die Anbaufläche als Futter und Trinkwassernutzung während der Schlachtung (Tönnies hat Zugriff auf täglich über 4,8 Mio. Liter, Gesundheitsvorschriften erlauben keine Aufarbeitung; es landet in der Ems und dann in der Nordsee) Die Anbauflächen werden mit Gülle und Pestiziden etc. vergiftet, dieser Gift-Cocktail landet letztendlich im Grundwasser und schadet der Umwelt und jedem Lebewesen. Über 25% der Schweine sterben während er Mast, also vor der Schlachtung. Unzählig viele Tiere werden getötet aufgrund von Zoonosen wie z. B. Schweinepest, Vogelgrippe. Geschätzt 60% aller bei Menschen existierenden Infektionskrankheiten beruhen auf von Tieren auf Menschen übertragenden Viren, zuletzt Corona! Z. Zt. beträgt der Anteil der nichtproduktiven Ackerflächen 5%zu denen auch Zwischenfrüchte gerechnet werden. Der NABU forderte 2021 10% für die Natur. Aufgrund der Trockenheit und geringeren Ernten 2022 fordert die Landwirtschaft selbst diese 5% zu verringern.