Fragen UND Antworten zum Passivhaus
- Was ist überhaupt ein Passivhaus ?
=> ein sehr gut wärmegedämmtes Haus mit automatischer Frischluftversorgung, das bei normaler Nutzung nur 15 kWh Wärmeezufuhr pro Quadratmeter und Jahr statt sonst 40-80 kWh/m²*a wie bei anderen Neubauten benötigt.
- Wie dick muss man eine Passivhaus-Außenwand dämmen ?
=> Das hängt von der dahinter befindlichen Mauer und von der Größe des Hauses ab. Bei kleinen Häusern und kalten Mauern, z.B. aus KS sind es bis zu 30 cm. Bei großen Häusern mit Ziegelmauern oft nur 22 cm und bei sehr warmem und dickem Mauerwerk teils gar nicht extra.
- Erhält man mit so dicker Dämmung kein Feuchteproblem ?
=> Nein, denn eine dickere Dämmung macht innenseitig alles wärmer und damit verringern sich alle Feuchteprobleme. Zudem sorgt die Lüftung für eine sichere Feuchteabfuhr.
- Wie dick muss man Passivhaus-Dächer dämmen ?
=> üblich sind 28-45 cm, je nach Dachkonstruktion. Dächer sind die am preiswertesten dick dämmbaren Bauteile und dicke Dachdämmung bringt auch im Hochsommer große Vorteile.
- Wie dick muss man Passivhaus-Bodenplatten dämmen ?
=> üblich sind 20-25 cm, je nachdem ob man es eher preiswert (dann dicker) oder eher dünn (dann höherwertige und teurere Dämmstoffe) haben möchte.
- Muss man in ein Passivhaus eine Lüftung einbauen ?
=> ja, und man wird damit nachher sehr zufrieden sein und sie nicht wieder hergeben wollen, wie im Auto bei Regen.
- Wieviele Passivhäuser gibt es bisher ?
=> vermutlich über 25.000 in Europa, aber man kann sie schon lange nicht mehr zählen.
- Wird mit dem Begriff "Passivhaus" auch Schindluder getrieben ?
=> ja, das kommt leider vor. Um sich abzusichern, sollte man im Architekten- oder Bauvertrag einen Passus wie folgt aufnehmen: "Unter Passivhaus wird eine Bauweise verstanden, die die Zertifizierungskriterien des Passivhaus-Instituts in Darmstadt für das "Passivhaus Classic" erfüllen; insbesondere darf ihr berechneter Heizwärmebedarf nicht höher als 15 kWh/m²*a und ihre Luftdichtheit nicht höher als n(50)=0,6 1/h sein. Er ist mit der Software "Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP)" des Passivhaus-Instituts in der zu Planungsbeginn aktuellen Fassung nachzuweisen."
- Wozu ist die hohe Luftdichtheit gut ?
=> Einerseits verhindert sie Wärmeverluste durch Luftströmungen durch Ritzen und Fugen. Andererseits verhindert sie Feuchteeinträge in Dämmstoffschichten durch solche Luftströme. Für die Lufthygiene im Innenraum ist sie unerheblich, da die Lüftungsanlage die erforderliche und gewünschte Frischluftversorgung sicherstellt.
- Wieviel kostet ein Passivhaus mehr ?
=> diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten. Tatsächlich verursachen die dickere Dämmung, die wärmeren Fenster und die Komfortlüftung erst mal Mehrkosten. Die kleinere Heizung, die einfachere Wärmeverteilung und die über Jahrzehnte geringeren Heizkosten verursachen zugleich Minderkosten. Zudem gibt es für Passivhäuser höhere Zuschüsse, als für normale oder für "KfW-Effizienzhäuser".
- Wo kann man sich über Erfahrungen mit bereits gebauten und bewohnten
Passivhäusern informieren.
=> Im Internet findet man unter dem Suchbegriff "Passivhaus" sehr viele Informationen. Ein Teil der in Europa gebauten PHs sind auch in der Passivhaus-Datenbank des Passivhaus-Instituts gelistet (www.passiv.de).
Noch unbeantwortete Fragen
- Was kostet ein Luftfilter?
- Wie häufig muss der gewechselt werden?
- Wieviel Strom braucht die Lüftungsanlage?
- Wieviel Energie spart die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung?
- Wie dick ist die Dachdämmung?
- Wieviel mehr kostet ein Passivhaus?
- Wie sind die tatsächlichen Verbrauchsdaten?
- Was ist der Unterschied zwischen Passivhaus und Passivhaus Plus?
- Wie verhält sich das Passivhaus im Hitze-Sommer?
- Wie sind die gemessenen Innentemperaturen?
- Welche tatsächlichen Kosten entstehen für Heizung, Warmwasser und Strom?
- Ab wann wird die Restheizung eingeschaltet?
- Was passiert, wenn der Strom ausfällt?
- Gibt es für das Passivhaus Fördermittel?
- Gibt es Mietwohnungen?