PRESSEMITTEILUNGEN der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Nr. 08/08 Düsseldorf, 08. Februar 2008

Bericht der Landesregierung zu Kinder-Krebsrisiko unzureichend

Remmel: Eigene Studie zu NRW-Atomanlagen notwendig

Zum aktuellen Bericht der Landesregierung zum erhöhten Krebsrisiko für Kinder in der Nähe von Atomanlagen erklärt Johannes Remmel MdL, Parlamentarischer Geschäftsführer und umweltpolitischer Sprecher:

„Wir fordern die Landesregierung auf, für alle relevanten Anlagen für NRW eine eigene wissenschaftliche Erhebung und Bewertung auf neuester methodischer Basis in Auftrag zu geben. Neben dem inzwischen stillgelegten Atomkraftwerk Würgassen müssen dazu die bisher in der Bundesstudie nicht erfassten Anlagen der AVR Jülich, der THTR Hamm-Uentrop, das BZA Ahaus und die UAA Gronau, aber auch die beiden niedersächsischen, an der Landesgrenze liegenden Atomkraftwerke Lingen und Grohnde einbezogen werden.

Der jetzt von der Landesregierung auf grünen Antrag hin vorgelegte Bericht zum Krebsrisiko von Kindern im Umfeld von NRW-Atomanlagen (Vorlage 14/1556) ist unzureichend. Er greift auf uralte Studien und Zahlen zurück und lässt neue wissenschaftliche Methodik unberücksichtigt. Der Bericht sagt außerdem nichts zu den Atomkraftwerken in Lingen und Grohnde.“

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte im Dezember 2007 eine umfangreiche Studie vorgelegt, die eine signifikante Erhöhung der Zahl an Krebs – vornehmlich Leukämie - erkrankten Kinder unter fünf Jahren im Umfeld von Atomkraftwerken belegt. Die Untersuchung des BfS wurde in 41 Landkreisen an 16 Standorten mit 22 AKW durchgeführt. Im Umkreis von fünf Kilometern um die Reaktoren wurde für den Untersuchungszeitraum von 1980 bis 2003 ermittelt, dass 77 Kinder an Krebs, davon 37 Kinder an Leukämie, erkrankt sind. Im statistischen Durchschnitt wären 48 Krebs- bzw. 17 Leukämiefälle zu erwarten gewesen. Nach der Studie treten somit zusätzlich 1,2 Krebs- bzw. 0,8 Leukämieerkrankungen pro Jahr in der näheren Umgebung von allen 16 untersuchten Standorten von Atomkraftwerken auf. Als relevant wurde ein Umkreis von 50 Kilometer betrachtet.


Viktor Haase Wissenschaftlicher Mitarbeiter Ökologie Umwelt, Naturschutz und Verbraucherschutz Bündnis90/Die Grünen im Landtag NRW Platz des Landtags1 40221 Düsseldorf Telefon: 0211 / 884-2268 Telefax: 0211 / 884-3516

mailto:viktor.haase@landtag.nrw.de www.gruene.landtag.nrw.de

===========================

NR. 0877 Datum: 8. August 2007

Aus für Kohlekraftwerk - erster Klima-Erfolg für Bremens grüne Regierungsmannschaft

Zum Verzicht der SWB auf den Bau eines Kohlekraftwerks in Bremen erklärt Renate Künast, Fraktionsvorsitzende:

Bravo! Es ist eine gute Entscheidung der swb-Gruppe, auf den Bau eines neuen Kohlekraftwerks in Bremen zu verzichten.

Das Land Bremen hat jetzt die Chance, mit klimafreundlicher Energieerzeugung zum Modell für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Wirtschaftsregion zu werden.

Die Initiative der neuen grünen Regierungsmannschaft für eine breite öffentliche Diskussion über die neue Energiepolitik in Bremen hat sich ausgezahlt und ist ein großer Erfolg für den Klimaschutz.

eMail: presse@gruene-bundestag.de

Pressemitteilungen/Gruene (zuletzt geändert am 2013-11-02 22:04:56 durch localhost)

Alle Inhalte in diesem Wiki stehen unter der Creative Commons SA 4.0 DE Lizenz