Beitrag des Klimabeirates
Sehr geehrte Frau Linzel, sehr geehrte Frau Goldau, Mittwoch, 19.10.2022
zunächst möchten wir uns für die Einladung zum Workshop am Montag bedanken. Wir haben uns über das konstruktive Gespräch sehr gefreut und hoffen, dass Sie unsere Anregungen aufnehmen werden.
Hierzu haben wir die wichtigsten Punkte noch einmal kurz zusammengefasst.
Straßenbau
FIXME: Dieser Absatz ist noch zu wenig durchdacht, hier fehlt die Perspektive der Verkehrswende.
- Das Straßenkonzept ist unserer Meinung nach noch nicht ausgereift. Möglichkeiten zum weitgehenden Erhalt des Bestandspflasters sollten nochmals geprüft und unter der Maßgabe der Wiederverwendung vor Ort konzipiert werden. Auf neue, CO2-verursachende Straßenbeläge sollte weitgehend verzichtet werden.
- Hier melden wir große Bedenken an. Das Konzept rausreißen und neu verlegen ist nicht innovativ und eine Wiederverlegung sehr teuer.
- Das Straßenkonzept ist unserer Meinung nach noch nicht detailliert genug erfasst, daher bitten wir zu prüfen, ob nicht Teile des Bestandspflaster erhalten bleiben können, die Fahrbahnbreiten reduziert und Ausweichbuchten eingerichtet werden können.
- Die Materialien sollten, wenn sie ausgebaut werden, möglichst wiederverwendet werden. Können vorhandene Pflasterflächen durch Abschleifen optimiert werden?
Energiekonzept - Energieleitlinien 2.0 - DGNB-Zertifizierung - Wärmenetze - Dach- und Fassaden
- Die Energieleitlinien 2.0 sollten im Konzept als verbindlicher Standard bei der Realisierung der Quartiersentwicklung für alle Investoren festgeschrieben werden.
- Wir begrüßen, dass die Heizwärmewerte aus den Passivhauswerten übernommen wurden und Grundlage der überschlägigen Berechnungen des Energiebedarf waren. Damit im weiteren Prozess diese Verbrauchswerte auch wirklich erreicht werden, ist für jedes Objekt ein Nachweis mit dem PHPP Verfahren zu führen.
Um die Gebäude auch in nicht-energetischen Gesichtspunkten auf einen nachhaltigen, zukunftsfähigen Standard zu bringen, schlagen wir eine Zertifizierung nach dem DGNB Standard vor. Dies sichert auch möglichen Investor:innen eine wertstabile Qualität.
- Wir schlagen vor, eine fünfte Variante mit dezentraler Geothermie und Wärmepumpe zu rechnen. Das erhöht die Flexibilität beim schrittweisen Ausbau des Quartiers. Eine wohnblockweise Betrachtung erlaubt eine flexible Reaktion auf unterschiedliche Nutzungen, z.B. Abwärmenutzung im Supermarkt oder aus anderem Gewerbe. Wir erwarten eine Bebauung in Abschnitten in den nächsten Jahren.
- Wir schlagen vor, bei jeder blockweisen Lösung Pv und Begrünung in Kombination zu betrachten und dabei ein Ausgleich herbeizuführen ( Fassaden Begrünung, Fassaden PV, Dachbegrünung, Dach PV)
Wasserstoff Perspektive - Dunkelflaute
- Die Energieversorgung des Quartiers sollte weitestgehend lokal, dann regional erfolgen.
- Das heißt, dass die Energie aus Erzeugungsanlagen vom Quartier (Priorität 1), vom Stadtgebiet (Priorität 2) oder aus dem Kreis Gütersloh stammen sollte.
- Aufgrund des Erzeugungsprofils von erneuerbaren Energien sind entsprechend Speicherlösungen im Konzept auszubauen.
- Hierzu können neben Batteriespeichern auch die Möglichkeit des Einsatzes lokal produzierten Wasserstoffs gehören.
- Das bisher vorgeschlagene Energiekonzept hat eine Schwachstelle, die von Anfang mitgedacht werden muss. Woher kommen Wärme und Strom in der Dunkelflaute?
- Hierfür sind verschiedene Varianten zu prüfen. (z.B. Überschuss-Sommerstrom in Wasserstoff speichern, h2ready BHKW und Wärmepumpe für Wärme und Strom)
Dahlke als Wärmequelle
- Brigitte: Weitere innovative Techniken sollten geprüft werden, wie z.B. die Wärmeentnahme aus der Dalke, trotz Bedenken des Naturschutzes. Auch sollte das Thema Wasserstoff nicht unbeachtet bleiben. Andere Wärmequellen wie das Abwasser sollten exemplarisch getestet werden.
- Mark, Bernd, Kurt haben Bedenken
Gesamtkonzept und Bilanzierung
- • Eine Ausgangsbilanz der THG unter Berücksichtigung der grauen Energie ist unerlässlich • Die Bilanzierung ist fortlaufend zu aktualisieren • Eine Zertifizierung nach DGNB ist anzustreben, um das aktuelle Förderniveau zu erreichen • Eine externe Baubegleitung und späteres Controlling sind festzuschreiben
Mit freundlichen Grüßen die Klimabeiratsmitglieder
- Bernd Schüre
- Brigitte Topmöller
- Gerhard Kattenstroth
- Hans-Ulrich Birke
- Jörg Höfel
- Kurt Gramlich
- Mark Fabisch
- Markus Lakämper
- Petra Peitz
- Thorsten Schröder
Bitte alle, die unterzeichnen wollen, das Einverständnis mit einem Haken eintragen.